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Sprechende
Ver⸗
sammlungen
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sind Zeichen der dortigen Zustände; und wenn auch einige Nächte
ohne Katzenmusiken verflossen, so sollen doch die Maueranschläge,
und die dadurch erregte Bewegung in den Straßen noch fortdauern.
Die Fürstin Czartoryiskai) soll wieder bedeutende Summen zur
Unterstützung der Rebellion nach Berlin geschickt haben, was mit
der Nachricht, daß wieder eine Menge Emissäre, die in Dachstuben
wohnen, mit vielem Gelde ihr Wesen treiben, zusammentrifft; ja,
man geht so weit, zu versichern, es werde demnächst eine Deputation
nach Potsdam gehen, um vom Könige die sofortige Rückkehr nach
Berlin zu verlangen. Wird er, wird der Kaiser von Vsterreich
nachgeben? Die Nationalversammlungen von Berlin und Frankfurt
erscheinen mir unerheblich im Vergleich zu diesen Fragen. Ich
glaube, es wird ihnen ergehen wie vielen, großen, sprechenden
Versammlungen, sie werden von den Ereignissen über- und fort⸗
geschwemmt werden. Auch die klügsten Menschen lernen wenig
von den Begebenheiten, wenn es sich darum handelt, ihre geliebten
Theorien aufrecht zu erhalten!“)
Hier auf dem Lande findet man doch manches in der Natur,
woran man sich freuen kann; aber bisweilen fährt einem wie ein
großer Schreck durch die Seele die Frage: was geschieht wohl in
dem Augenblick, wo Du hier harmlos Dich dafür interessierst, ob
ein Baum, eine Blume oder eine Kohlpflanze mehr oder weniger
wächst?
Weißt Du denn, daß Voßens) aus Giewitz geflüchtet waren?
von ihm als dem zuständigen Minister Arbeit. Patow hatte die Schwäche,
die Sturmpetenten einzeln] mit Achtgroschen-⸗Stücken abzufinden, was ihm
von den Konservativen lange Zeit sehr verdacht wurde.
Y Gemahlin des Fürsten Adam Georg (1770 - 1861), der von Paris
aus die Vertreter Deutschlands in einer französischen Proklamation auf-
forderte, sich mit den Vertretern Frankreichs zu vereinigen, um die Wieder-
herstellung Polens zu verlangen.
2) Diese Sätze legen für die politische Begabung der konservativen
Verfasserin entschiedenes Zeugnis ab.
2) Graf Felix v. Voß auf Gr. Giewitz in Mecklenburg, geb. 1801,
Sohn des Grafen August Ernst (ogl. o. S. 37 Anm. 2), also Schwager von
Radowitz. Er war vermählt mit Therese Gräfin Henckel v. Donnersmarck.
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