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— 4 Ahr ) eingetroffen. Ich begab mich gegen 6 Ahr auf das Schloß.
Der Flügeladjutant Graf Solms? sagte mir, der König befände
sich bei der Toilette und stände im Begriff zum Grafen v. Nassau?)
zu fahren. Anterrichtet von der damaligen Lage der Differenzen
in der Ehe des Prinzen Albrecht, mußte ich mich bescheiden, daß
mein Besuch in einen sehr ungünstigen Moment gefallen sei, und
daß ich für diesmal auf nicht mehr als eine kurze Begrüßung und
Bewillkommnung zu rechnen hatte. So geschah es denn auch;
aber dieselbe blieb zurück hinter dem, was ich bei meinem langjährigen,
persönlichen Verhältnis zum Könige, und was ich nach den, mir
von meinem guten, allzugläubigen Bruder mitgeteilten Äußerungen
des Königs hätte erwarten dürfen, weit zurück hinter dem, was ich
seit länger als zwanzig Jahren nach so häufigen Trennungen bei
jedesmaligem ersten Wiedersehen erlebt hatte.
Ich durfte einen Teil des Benehmens darauf schieben, daß
Se. Majestät in dem Augenblick mit der Albrechtschen Sache und
dem ihm bevorstehenden, sehr peinlichen Besuch beim alten König
der Niederlande preokkupiert sei; indessen, der König war mir
gegenüber sichtlich embarrassiert. Nach kurzen Fragen über meine
Gesundheit und meine Erwiderung, daß ich mich als völlig her⸗
gestellt Sr. Majestät vorstelle, wurden die während der Reise von
mir empfangenen Briefe berührt und die Frage an mich gerichtet:
„Haben Sie mir etwas Geheimes allein zu sagen?“ Auf meine
Antwort: nein, ich sei nur gekommen, um mich zu melden, ent—
fernte sich der König mit den Worten: „Ach, lieber Bester, ich
muß fort!“
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Ich begab mich zur Königin, ward von derselben in alter Weise
empfangen und kehrte in meine Wohnung mit dem Entschluß zurück,
mich nicht anders als auf ausdrücklichen Befehl zum König zu begeben.
19 Vom Rhein (Grundsteinlegung zum Ausbau des Kölner Domes),
aus Süddeutschland und Neuchätel.
2) Oberstleutnant Reinhard Graf zu Solms⸗Laubach (geb. 1801).
8) Dem früheren König Wilhelm J. der Niederlande. Vgl. o. S. 378,
Anm. 1.
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