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Tagebücher und Aufzeichnungen von Marie de la Motte-Fouqué. 1836-1842 II. Tod Friedrich Wilhelms III. und Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. Achtes Kapitel. Aufzeichnungen des Ministers Gustav v. Rochow über die Vorgänge nach seiner Entlassung (Oktober bis November 1842)

Full text: Vom Leben am preußischen Hofe / Rochow, Caroline von (Public Domain)

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Achtes Kapitel. 
Aufzeichnungen des Ministers Gustav 
v. Rochow über die Vorgänge nach seiner 
Entlassung. (Oktober bis November 1842.) 
Die hier folgenden persönlichen Aufzeichnungen des Ministers v. Nochow 
fallen in den vorher von seiner Schwester geschilderten kritischen Lebensab⸗ 
schnitt, als der noch nicht fünfzigjiährige Mann seine Laufbahn als abge— 
schlossen ansehen, auf die Ziele, die er sich für seine Lebensarbeit gesetzt, 
verzichten mußte. Er hatte das Gesuch um den ihm nahegelegten Abschied 
eingereicht, die Entlassung aus dem Staatsdienst aber nur in bedingter Weise 
erhalten. 
In den sonst grundsätzlich verschiedenen Parteien war eine immer 
stärkere Opposition gegen ihn herangewachsen, der er als Minister des Innern 
weichen mußte. Die Gegnerschaft richtete sich von manchen Seiten zwar 
mehr gegen seinen persönlichen Einfluß als seine Verwaltung, konnte aber 
nur aus diesem Gesichtspunkt geltend gemacht werden. 
Zu dem Zeitpunkt, wo sein Bericht einsetzt, war sein Nachfolger bereits 
ernannt; Rochow wünschte seinem Gefühl nach in das Privatleben zurück- 
zukehren. Die liberale Partei sollte indessen in seinem Abgang keinen Er— 
folg zu verzeichnen haben, seine Anhänger keinen Grund zu Besorgnissen 
finden. So vermochte der König seinen treuen Diener durch die Macht 
seiner Persönlichkeit dazu, noch scheinbar im Staatsdienst auszuharren; er 
hielt ihn hin, ohne ihm jedoch weiterhin einen nennenswerten Einfluß ein⸗ 
zuräumen. 
In solcher Lage erscheint die stark von persönlichem Gefühl beeinflußte 
Stimmung dieser Blätter wohl erklärlich. Sie spiegelt aber auch eine Ge— 
sinnung des Ministers seinem Könige gegenüber wieder, die in dieser Art 
heute manchem überschwenglich erscheinen mag. Vor allem zeigt sich das 
in dem weiterhin wiedergegebenen Brief Rochows an seinen Bruder, während 
er persönlich dem Monarchen gegenüber seinen Standpunkt wahrt. Mithin 
wird man die Echtheit seiner Treue nicht anzweifeln können. 
—— 
Verletzte“ 
Gefübl 
— c 
Momente aus den Tagen der Rückkehr des Königs 
nach Berlin und resp. nach meiner Heimkehr aus Bay— 
reuth 1842.9 
Der König und die Königin waren am 3. Oktober nachmittags 
4 
Am 11. November 1842 niedergeschrieben. 
17
	        
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