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Full text: Vom Leben am preußischen Hofe / Rochow, Caroline von (Public Domain)

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gegellt? Es war viel von Ihnen die Redel!“ Später behielt er 
ihn bei sich und erzählte ihm, wie er bei dem Prinzen von Preußen 
mit Prinz Carl zusammen gewesen sei, und besonders letzterer sich 
fassungslos gezeigt habe. Er ging nun noch einmal die ganze 
Angelegenheit des Wödicke durch, sprach meinem Bruder seine 
Anerkennung über sein klares, ruhiges Benehmen aus und nahm 
einen Vorschlag zur Beendigung der Sache an. Später erklärte 
er seinen Brüdern, der Mann sei in Danzig angestellt; dort 
werde er beschäftigt, und wolle er das nicht, so müsse er den 
Abschied nehmen. 
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—— 
—— 
AV 
Rochows 
Entlassung 
Siebentes Kapitel. 
Rochows Entlassung. 
Die folgenden Aufzeichnungen hat Marie Fouqus erst eine Zeitlang 
nach dem Tode ihres Bruders niedergeschrieben, um eine deutliche Dar— 
stellung der Ereignisse und Motive zu liefern, die zu seiner Verabschiedung 
führten. Sie sind hier in verkürzter Form wiedergegeben. 
Als mein Bruder sein Amt als Minister antrat,) wußte er 
sehr wohl, daß seine aristokratisch-konservativen Grundsätze ihm 
seine Stellung einem liberalen Beamtentum gegenüber nicht leicht 
machen würden. Indessen solange König Friedrich Wilhelm III. 
regierte, trat diese Richtung nur bei einzelnen Gelegenheiten ins 
Leben und meines Bruders Leichtigkeit im Verkehr, seine warm— 
herzige Teilnahme für den einzelnen ließen etwaige Reibungen 
im Ministerium niemals verletzend werden. Bald hatte er bei 
seinen Räten das Übergewicht gewonnen, dessen er bedurfte, um 
seinen Grundsätzen Raum zu schaffen. 
In der Mehrzahl der liberalen Köpfe blieb indessen das Miß⸗ 
trauen gegen die Führung des Ministeriums bestehen und trat 
bald nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. meinem 
Bruder als Hemmung entgegen. Jede der verschiedenen Parteien 
Anfang Mai 1834.
	        
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