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Ernst
August von
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möchte. Er sah seinen Tod klar voraus und traf noch alle An—
ordnungen dafür.
Der alte König von Hannover hält hier Hof. Er hat Equi—
pagen, Dienerschaft, Silber usw. mit, ladet alle Welt ein und
bringt Leben in sein stilles Gesandtschaftshotel. Er ist für
sein Alter sehr rüstig, kann an einem Morgen dreimal Cour abhalten,
dann ein Diner geben, nachmittags Visiten machen und bis 1 Uhr
nachts bei der Partie aushalten. Diese spielt er fast alle Abend
bei Graf Nostitzi), seinem alten Bekannten.
31. März 1842.
Während der Abwesenheit des Königs hatte General Thile
mit den Ministern einen Plan besprochen, um den Geschäften im
Kabinett einen geordneteren Gang zu geben. Die einzelnen Minister
sollten regelmäßig ihre eigenen Vorträge halten, wie es der König
schon früher geplant hatte, aber ohne darin ein Entgegenkommen
im Kabinett zu finden. Jetzt machten sich die Verlegenheiten fühl—
bar, welche den angehäuften Arbeiten, dem Mangel an Zeit ent⸗
sprangen und in der Eigentümlichkeit des Königs wie seines Kabinetts
begründet sind.
Nach der Rückkehr fanden mehrere Vorträge meines Bruders
statt: über den Bau der Gefängnisse, das Verhältnis der Alt—
Lutheraner usw. Fragen, die schon längst der Erledigung harrten,
wurden ruhig und schnell festgestellt, die Besetzung der beiden
Oberpräsidien der Rheinprovinz?“) und Preußen?) sowie der frei
werdenden unteren Stellen im Beisein des Ministers Alvensleben9
erörtert.
) Ferdinand August Ludwig Graf v. Nostitz (1780 -1866), in den Be—
freiungskriegen Blüchers Adjutant, war damals Generaladjutant, General-
leutnant und zweiter Kommandant von Berlin.
2) Oberpräsident Ernst v. Bodelschwingh war am 24. März 1842 Finanz ·
minister geworden.
8) Schöns Abschiedsgesuch war am 31. März 1842 genehmigt worden;
doch wurde die Entlassung erst am 3. Juni veröffentlicht.
q) Alvensleben, der bisherige Finanzminister, übernahm als Kabinetts-
minister neben Thile einen Teil der politischen Vorträge.
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