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Prinzen⸗
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folge sind diese Berichte nicht übertrieben, doch besagen sie auch,
daß Herr v. Bunsen hauptsächlich in gelehrten und geistlichen
Kreisen verkehrt, so daß er die jüngeren Herrn der Begleitung nicht
in die vornehmeren Häuser einführen konnte. Lord Aberdeen)
hat von ihm gesagt: „Wir werden mit ihm fertig werden, denn
wir sehen immer in ihm den Gesandten des Königs von Preußen,
aber er hat den Ruf, daß ihm nicht ganz zu trauen ist! deshalb
wird kein Gesandter der Großmächte zu ihm in Beziehungen
treten, um zu unterhandeln, und er also der haute politique fern-
bleiben.“
Der Prinz von Preußen führt hier indessen die Regentschaft.
Es wird viel besprochen, daß er sich als Protektor an die Spitze
einer Eisenbahngesellschaft gestellt hat. Der erste Direktor der
Prinzenbahn, wie man sie hier bezeichnet, ist ein Dr. Wödicke,
ein Mann, der während der katholischen Wirren mit Wissen des
hochseligen Königs als heimlicher Agent gebraucht ward. Er hatte
durch den Prinzen Carl Briefe erhalten, die zwischen diesem und
dem Könige gewechselt worden waren und so zur Kenntnis anderer
Menschen kamen. Der König verzieh seinem Bruder diese Un—
vorsichtigkeit, bestimmte aber, Dr. Wödicke solle in Preußen?) ge—
gebraucht werden, um ihn von hier zu entfernen.
Ende Februar 1842.
Der König ist am 16. glücklich zurückgekehrt; die Ankunft
verzögerte sich um einige Tage, weil eine Deputation vom Haag
aus mit Vorschlägen über den Zollanschluß von Luxemburg nach
London gekommen war, zugleich mit der Bitte, daß er den Rück—
weg über den Haag nehmen möge. Der König antwortete dem
Herrn Rochussen?, er könne sich dort auf keinerlei Modifikation
einlassen. Er sei ohne Kabinett und Minister gereist; nur wenn
) George Hamilton Gordon Graf v. Aberdeen, toristischer Staats⸗
mann (1784- 1860), war 1828- 1830, 1833 - 1835 und 1841 -1846 Minister
des Äußeren, später Premierminister.
2) O. h. Ost⸗ und Westyreußen (1824-1878 vereinigt).
9) J. J. Rochussen war niederländischer Finanzminister.
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