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ging der König nach Schlesien, Alvensleben auf seine Güter, und
in Erdmannsdorf erhielt der König einen Brief, in dem Alvovens—⸗
leben auf seine Meinung zurückkommt, daß er zu wenig für den
König passe und deshalb besser tue, den Dienst zu verlassen.
Er mußte den König verletzen, denn es lag darin doch eine
zu geringe Würdigung des königlichen Wortes, dem er in der Gegen⸗
wart nachgegeben hatte, um gleich darauf, ohne daß etwas vor⸗
gefallen war, seine Unlust am Dienst zur Sprache zu bringen.
Der König antwortete nur, daß es wohl passender und an⸗
gemessener sei, er bleibe bis zum Schluß des Nechnungsjahres.
Er äußerte sich darüber, wie der Abgang Alvenslebens ihn in
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besseren wünschen, wenn er auch zum Handelsminister weniger ge⸗
eignet sei; auch im Ausland werde es ihm schaden, denn man
könne den Abgang dort nur auf die Verschiedenheit der Grund⸗
prinzipien zurückführen und Alvenslebens Grundsätze seien als gut
bekannt.
Indessen war Graf Alvensleben schon mit dem verstorbenen
König verschiedener Meinung über einen Handelsvertrag mit
Holland gewesen. Durch dessen Tod war der Abschluß unmöglich
gemacht und zog sich auch noch unter dieser Regierung hin. Im
Mai oder Juni fand darüber eine Besprechung zwischen dem
König und Alvensleben statt, in der eine Meinungsverschiedenheit
hervortrat. Sie sprachen sich jedoch darüber genugsam aus, so daß
der König glauben mußte, es werde in seinem Sinn gehandelt
werden.
Im Oktober, nachdem alle Verhandlungen mit dem Grafen
Alvensleben über seinen Abgang beendet waren und Alvensleben
nicht ein Wort über diesen bestimmten Fall geäußert hatte, erfuhr
der König von vorbereitenden Schritten, die dazu dienen sollten,
den Vertrag in einem von der Ansicht des Königs abweichenden
Sinne zu schließen. Es mußte eine verweisende Kabinettsorder des
Königs darauf erfolgen, und als sie zwar in schonender Form
eintraf, erklärte Alvensleben nicht länger bleiben zu können. Er
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