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Tagebücher und Aufzeichnungen von Marie de la Motte-Fouqué. 1836-1842 II. Tod Friedrich Wilhelms III. und Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. Achtes Kapitel. Aufzeichnungen des Ministers Gustav v. Rochow über die Vorgänge nach seiner Entlassung (Oktober bis November 1842)

Full text: Vom Leben am preußischen Hofe / Rochow, Caroline von (Public Domain)

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stätige. Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in 
der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es 
die Bedürfnisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt; mit geschlossenen 
Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, soweit Meine Macht 
und Mein Wille reichen, Frieden halten zu Meiner Zeit, wahr⸗ 
haftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte 
unterstützen, die seit einem Vierteljahrhundert die treuen Wächter 
über den Frieden Europas sind. Ich will vor allem dahin trachten, 
dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die Vorsehung 
durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen 
zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und Rechte Deutschlands. 
In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in Mir den echten 
Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter er— 
kennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht ein Segen 
bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind tränenreich und 
tränenwert, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hülfreich 
zur Hand gehen. Darum in der Begeisterung Meiner Liebe zu 
Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, in Freiheit 
und Gehorsam geborenen Volke, richte Ich an Sie, meine Herren, 
in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage: Können Sie, wie Ich 
hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen Derer, 
die Sie entsandten. Ritter! Bürger! Landleute! und von den un— 
zählig Gescharten alle, die Meine Stimme vernehmen können. Ich 
frage Sie: „Wollen Sie mit Herz und Geist, mit Tat und Wort 
und ganzem Streben in der heiligen Treue der Deutschen und der 
heiligeren Liebe der Christen Mir helfen und beistehen, Preußen 
zu erhalten, wie es ist, wie Ich es eben der Wahrheit gemäß be— 
zeichnete, wie es bleiben muß, wenn es nicht untergehen soll? 
Wollen Sie Mir helfen und beistehen, die Eigenschaften immer 
herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit seinen nur vierzehn 
Millionen den Großmächten der Erde gesellt ist? nämlich Ehre, 
Treue, Streben nach Licht und Wahrheit, Vorwärtsschreiten in 
Altersweisheit zugleich und heldenmütiger Jugendkraft? Wollen 
Sie in diesem Streben Mich nicht lassen, noch versäumen, sondern 
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Rede des 
Königs 
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