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glomeration der verschiedenen Häuser, Kammern, sprechenden, be—
ratenden Versammlungen zu schaffen. Dies Projekt) führte er eine
Zeitlang aus, um, inmitten der dadurch hervorgerufenen Wirren,
das Werk der eigenen Hände zerbrochen zu sehen. Nur, wenige
Wochen leitete er noch das Ministerium des Auswärtigen und
wich dann den europäischen Konflikten. Ihm sowohl wie dem
Konige war der Mut gebrochen, den scharfen Inhalt ihrer Reden
und Erklärungen mit der Tat durchzuführen.
Ein zweites Mal sollte für Radowitz das öffentliche Leben be—
schlossen sein, schriftstellerische Tätigkeit, Familienleben den Rest
desselben erfüllen, um doch wieder der Versuchung einer öffentlichen
Stellung zu weichen. Als er an die Spitze des Militär-Studien⸗
wesens tratꝰ, sahen ihn seine politischen Gegner ungern nach Berlin
zurückkehren; sie fürchteten seinen Einfluß auf den König und sein
erst in ganz später Zeit gewonnenes Verhältnis zum Prinzen
von Preußen.
Gott hatte es anders beschlossen. Wenige Monate umfaßte
seine Tätigkeit und ein ebenso langes Krankenlager setzte seinem
beben ein Ziel), zum tiefen Schmerz seiner Familie, großen Be⸗
dauern seiner zahlreichen Freunde, denen sich noch manche der
anderen, längst von ihm Getrennten, zugesellten, aber zur inneren
Erleichterung seiner politischen Gegner.
Merkwürdig bleibt es, daß ein so strenger Katholik im Jahr
25 oder 26 noch fähig war, eine gemischte Ehe zu schließen mit
dem gewiß redlichen Versprechen, die Frau keine Störung in ihrer
Konfession fühlen zu lassen. Daß er sie dennoch hinüberzog, ist
bei seiner überwiegenden Persönlichkeit, der Liebe und Bewunderung
seiner Frau für ihn, nur natürlich. Daß er es aber bei Lebzeiten
des hochseligen Königs, der für solchen Übertritt keine Nachsicht
kannte, verschwiegen, daß man nie den Zeitpunkt erfahren hat, ge⸗
hört wohl mehr in das Kavpitel der katholischen Reservationen
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Nadowitz'
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DW
) Das Anionsprojekt.
2) August 1852.
3) Am 25. Dezember 1853.
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