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Drittes Kapitel.
Verheiratung 1818. Landleben.
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Zu Beginn dieses Kapitels mag hier der Brief Platz finden, in dem
Gustav v. Rochow seiner Mutter von seiner Verlobung Mitteilung macht.
Gustav v. Rochow an seine Mutter Karoline v. Fouqusé)
in Nennhausen.
Berlin, den 20. März 1818.
rure, liebe Mutter! Gottes weiser Leitung hatte ich, was
mein Herz beschäftigte, ganz vertrauend hingegeben, alle
fremden Einflüsse und Einmischungen verscheucht, ich selbst
alle Absichtlichkeit von mir verbannt.
Gewiß also ist es Seine Stimme, die mich gestern hat über
mein ganzes künftiges Leben bestimmen lassen. Gebt mir Euren
Segen, teure Mutter, geliebter Großvaterl und nehmt das höchst
edle Mädchen, das mir gestern ihre Hand versprochen, als Eure
Tochter auf! Mag sie zuweilen auch hart erscheinen, sie hat dennoch
eine Seele und ein treffliches Herz.
Die Sache hat mich dennoch überrascht. Hätte ich meiner Ab⸗
sicht treu bleiben können, so hätte sich alles noch Wochen hintrainiert;
wie es nun eigentlich sich zugetragen hat, weiß ich nicht; weiß nicht,
was ich gesagt, was sie gesagt hat. Noch gestern nachmittag ging
1) Karoline Auguste Freifrau de la Motte⸗Fouqué, geborene v. Briest,
geb. 1773 zu Nennhausen bei Rathenow, vermählte sich 1789 mit Gustav v.
Rochows Vater, Friedrich Ehrenreich Adolph Ludwig v. Rochow (1770- 1799)
dann mit dem Dichter Fouqus; sie starb am 20. Juli 1831, durch zahlreiche
Romane in weiteren Kreisen bekannt. Vgl. u. S. 113, Anm. 1J.
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