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Pläne
für Wieder⸗
vermahlung
des Königs
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die er vorzüglich liebte, weil er sich mit „toujours famille“ ennuyierte.
Dies gab längst zu kleinen Bemerkungen Anlaß.
Unter anderem berührte das Auftreten der Tochter des Staats⸗
kanzlers unangenehm, der Gräfin Pappenheim), die sich eben
von ihrem Gemahl scheiden ließ, um den sich zuerst hier zeigenden
bekannten Grafen Pückler? zu heiraten, dem eine ältere Frau
als Stufe zu dem bald erlangten Fürstentitel und des Schwieger⸗
vaters Freigebigkeit keine unannehmbare Gabe war. Sie erschien
mit zwei Töchtern, von denen nur die ältere wirklich Gräfin Pappen—
heim war, die andere adoptiert, aber durchaus auf gleichem Fuß
mit der sogenannten Schwester in allen Beziehungen auftretend
und in die große Welt eingeführt, was für ein namenloses Wesen
bisher noch eine unerhörte Sache gewesen war. Sehr hübsch und
angenehm, gehörte sie zu den vorzüglichst vom Könige protegierten
jungen Damen, und man war froh als sie, ohne nähere Beziehungen,
wieder vom Schauplatz verschwand.
Dagegen erschienen nach und nach zwei Familien in Berlin,
mit denen der König auf seinen jährlichen Badereisen in Teplitz
zusammengetroffen war, und über die man sich zuraunen wollte,
daß wirklich matrimoniale Ideen in Frage kämen, ohne jedoch irgend
eine Sicherheit darüber zu gewinnen, inwieweit sie wirklich Platz
gegriffen hatten, oder von welcher Seite sie vorzugsweise ausge—
gangen sein mochten.
1) Anna Lucie Wilhelmine, geb. 1776, Tochter aus Hardenbergs
erster Ehe mit der Gräfin Reventlow. Sie war zweimal vermählt,
das erste Mal mit dem Grafen Karl Theodor Friedrich zu Pappen ˖
heim, das zweite Mal mit dem Fürsten Pückler; beide Ehen wurden
geschieden.
2) Hermann Ludwig Heinrich Graf (1822 Fürst) v. Pückler⸗Muskau
(17852 1871), nahm als Rittmeister seinen Abschied, machte große Reisen,
kämpfte wieder in den Befreiungskriegen, schuf später nach englischem
Muster den großartigen Park in Muskau. Er verheiratete sich am 9. Ok
tober 1817 mit der Reichsgräfin v. Pappenheim, machte, von ihr getrennt,
abermals weit ausgedehnte Reisen, lebte ganz der Kunst und Literatur. Ein
glänzender Schriftsteller, bekannt als literarischer Vorkämpfer des „jungen
Deutschland“.
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