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Preface

Full text: Vom Leben am preußischen Hofe / Rochow, Caroline von (Public Domain)

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wie auf Geistesgaben als ungewöhnlich anzusehen sind und mit 
ihrem ganzen Sein und Tun in der Entwickelung ihres Vaterlandes 
wurzelten. Beide Frauen waren befähigt, in diesen Interessen 
mitzuleben, sie auch in den Vordergrund des eigenen Denkens und 
Fühlens zu stellen. 
Der Verkehr mit vielen bedeutenden Männern ihrer Zeit 
bildete ihr Urteil und verschaffte ihnen Einblick in die Gestaltung 
der Dinge. Als sie dann späterhin aus dem Mittelpunkt des 
politischen Lebens in die Stille zurücktraten, ließen sie vor ihrem 
inneren Auge noch einmal alles Erlebte vorüberziehen. 
Die Erinnerungen der Karoline v. Rochow, wie die Auf—⸗ 
zeichnungen Marie v. Fouquss befinden sich im Archiv zu Jans⸗ 
felde im Besitz des Herrn v. Pfuel, auf den sie durch Erbschaft 
von seiner Großmutter Klara v. Pfuel, geborenen v. Rochow, über⸗ 
gegangen sind. Da sie an den Zeitpunkt der Befreiungskriege an 
knüpfen und die folgenden Friedensjahre bis in die Regierung 
König Friedrich Wilhelms IV. schildern, mögen sie die Bilderreihe 
ergänzen, die uns durch den Rückblick in jene Tage gerade jetzt 
lebendig vor Augen steht. 
Karoline v. Rochows „Erxinnerungen“ sind nicht zu Ende ge⸗ 
führt. Zu ihrer Vervollständigung sollen daher die Tagebücher 
und Aufzeichnungen Marie v. Fouques, der Schwägerin Karoline 
v. Rochows, dienen. Sie stellen die letzten Regierungsjahre König 
Friedrich Wilhelms III. dar, seinen Tod, wie er eine Periode 
preußischer Geschichte abschließt, endlich den Beginn der neuen 
Zeit, deren große Erwartungen sich an die Person des reichbe— 
gabten Herrschers knüpften. Es spiegeln sich im engeren Kreise 
die immer zunehmenden Parteikämpfe wieder, denen der einzelne zum 
Opfer fällt und die erst späterhin 1848 ihren Gipfelpunkt erreichten. 
Bei der Bearbeitung der, Erinnerungen“ Karoline v. Rochows 
war es notwendig, Erzählungen und Arteile diskreter Natur aus— 
zuschalten. Es ließen sich auch, besonders in ihrer sehr flüchtig 
niedergeschriebenen zweiten Hälfte, Berichtigungen des Satzbaues 
und irrtümlich angewendeter Ausdrücke nicht vermeiden. Die Tage— 
VI
	        
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