— -—
—— ————
* —
——
4
5
5
—52*
*5
9v0
Vorwort.
— —
ꝛses Jahr, wie das vergangene, haben die Gedanken des
preußischen Volkes oft um ein Jahrhundert zurückversetzt,
und die Bilder von 1806 und 1807 sind in mannigfacher
Gestalt an unserem Auge vorübergezogen. Vieles aus geschichtlichen
Arkunden wie aus Familien-Überlieferungen, was bisher noch nicht
bekannt war, ist jetzt an die Öffentlichkeit gelangt und hat dazu bei⸗
getragen, die Ereignisse und Personen aus den Tagen des Nieder⸗
gangs und der Erhebung klarer zu beleuchten.
Den Biographien aus dieser Zeit scheint ein gemeinsamer Zug
eigen zu sein: das Persönliche tritt zurüick in der Hingabe an das
Allgemeine, die kleinen Bestrebungen des „Ich“ sind zum Schweigen
gebracht, während die Not des Vaterlandes hohe Anforderungen
an den einzelnen stellen muß. So findet sich auch in den Frauen, die
damals aufgewachsen sind, ein Absehen vom Anwesentlichen dem
Wesentlichen gegenüber, wie es sich zu anderen Zeiten gewiß selten
in der weiblichen Natur entwickelt. Sie empfinden die wechselnden
Schicksale des Vaterlandes wie eigene Erlebnisse.
Die folgenden Erinnerungen, Briefe und Aufzeichnungen um—
fassen den Zeitraum vom Beginn bis zur Mitte des vorigen Jahr⸗
hunderts. Den Frauen, die sie ihren Familien hinterließen, war
es nicht darum zu tun, von sich zu sprechen, noch überhaupt hervor⸗
zutreten, sondern den von ihnen durchlebten, für ihr preußisches
Vaterland so wichtigen Zeitabschnitt zu schildern. Beiden blieb
der Ehrgeiz fremd, in Verhältnissen eine RNolle zu spielen, die
außerhalb der eigentlich weiblichen Sphäre liegen, oder gar Einfluß
darin auszuüben. Aber es standen ihnen in den Brüdern wie in
dem Gemahl Persoönlichkeiten zur Seite, die in bezug auf Charakter