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Entwicklungsschicksale

Full text: Berlin / Scheffler, Karl (Public Domain)

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Die Bautätigkeit. 
denden Hauptstadt zu dieser Zeit not tat. Unter 
dem harten alten Soldatenkönig begann die Er- 
ziehung zum Bürgerbewußtsein; dieser Fürst 
wurde als Bauherr der Stadt so wichtig, weil 
er als Fürst wollte, was die Bürgerschaft ver- 
nünftigerweise wollen mußte, weil er ein Expo- 
nent einer noch gebundenen Bürgergesinnung 
war. Um in dem Berlin des beginnenden acht- 
zehnten Jahrhunderts den bürgerlichen Kultur- 
instinkt zu wecken und zu erziehen, dazu gehörte 
für den Fürsten vor allem Geduld, Anspruchslosig- 
keit und doch ein eiserner Wille. Alles Eigen- 
schaften, die in dieser Mischung bei Friedrich 
dem Großen nicht vorhanden waren. Dessen 
Bauherrnart war für das werdende Berlin zu 
hastig, zu sprunghaft originell. Und auch zu ama- 
teurhaft. Das fühlte dieser selbstkritische große 
Mensch auch instinktiv. Darum verlegte er den 
Schwerpunkt seiner Bautätigkeit nach Potsdam. 
Dort konnte er sich nach Laune und Belieben 
die reinliche ästhetische Forderung befriedigen 
lassen, konnte Harmonien schaffen von Archi- 
tektur und Parklandschaft, ohne Rücksicht auf 
eine ärgerlich profane Stadtumgebung. So ist 
es gekommen, das das architektonische Berlin 
der im übrigen so fördernden Regierungszeit 
Friedrichs des Großen wenig verdankt. Das 
geistreiche Rokoko, das so heiter von der Höhe 
in Sanssouci herabgrüßt, das in den Räumen 
des Potsdamer Stadtschlosses mit spielender
	        
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