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Entwicklungsschicksale

Full text: Berlin / Scheffler, Karl (Public Domain)

Die Fürsten. 
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tüchtig profanen Seite und sein großer Sohn 
zeigt es dann in einer höchsten geistigen Möglich- 
keit. Jener steht da in seiner nüchternen Männ- 
lichkeit wie das verkörperte Pflichtbewußtsein, 
als ein Mensch mit unermüdlichem Verantwort- 
lichkeitsgefühl, als der eigentliche „Erzieher zum 
Preußentum‘. Nur ein so prinzipienhaft Den- 
kender, ein so sich hart disziplinierender Geist 
konnte den preußischen Musterbeamten zu Dem 
erziehen, was er geworden ist. Es bedurfte 
dieser phrasenlosen, schwunglosen Tüchtigkeit 
für einen Administrator der Ostmark, wie er 
einer geworden ist, als er dem Volke Schulbildung 
aufzwang, eine kluge Zollpolitik rücksichtslos 
durchführte und mit bäuerlicher Sparsamkeit 
ein Staatsvermögen sammelte. Seine fast grau- 
same Zucht machte den Sohn erst, und mit 
diesem das ganze Land, fähig und tüchtig zur 
Freiheit. 
Denn als der Vertreter des Preußentums, des 
Berlinertums, das sich seiner Eigenart, seiner 
Pioniermission langsam bewußt zu werden be- 
ginnt und mit überlegener Kraft auf das deutsche 
Mutterland zu blicken anfängt, steht Friedrich 
der Große dann da. Ihn im Gegensatz zu sei- 
nem Vater zu sehen ist falsch. Je älter Fried- 
rich wurde, desto ähnlicher wurde er auch dem 
mürrisch pflichtbewußten Vater. Nur stellte sich 
derselbe sachlich gerichtete Wille in ihm eben 
freier, leichter und souveräner dar. Zu der Cha- 
3 Scheifler, Berlin.
	        
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