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Entwicklungsschicksale

Full text: Berlin / Scheffler, Karl (Public Domain)

Die Fürsten. 
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brecht Achilles. Selbst ein Mystiker wie Fried- 
rich der Zweite erscheint, an seinen Taten ge- 
messen, wie ein sehr besonnener Realpolitiker. 
Von jedem der folgenden Kurfürsten fast be- 
wahrt die Geschichte dann eine Tat praktischer 
Fürsorge. Sie erzählt von der Art Joachims 
des Zweiten, der den Nutzen der Reformation 
und einer festen Kirchenordnung für sein Land 
gleich erkannte und dessen Prüunksucht den 
eigenen Vorteil mit dem des Landes so gut zu 
verbinden wußte; von der Sparsamkeit Johann 
Georgs und von kluger Familienpolitik; fried- 
lichem Landerwerb und religiöser Duldsamkeit 
unter den folgenden Kurfürsten. Mit dem Gro- 
ßen Kurfürsten tritt uns dann ein großer Real- 
politiker entgegen. Ein Mann, ‚dessen Fähig- 
keit, zu tun was der Augenblick forderte, bis 
zur Genialität gesteigert erscheint. Ein großer 
Kolonisator und Landverweser, der ein zerfal- 
lendes Reich mit mächtigem Ruck wieder auf- 
zurichten wußte, der mit Gewaltmitteln die 
Gewaltkur unternahm, die allein noch helfen 
konnte. Er lebt in der Geschichte fort als der 
Schwedenbesieger, der die Mark den Märkern und 
dem Reiche zurückgab; mehr aber bedeutet er 
dem märkischen Kolonialland vielleicht noch als 
innerer Organisator, als Wasserbau- und Land- 
Straßenpolitiker, als Wiederbevölkerer Berlins, 
Schöpfer einer Industrie, Förderer des Acker- 
baues, der Viehzucht und der Moorkultur, als
	        
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