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Großstadtschicksale I.

Full text: Berlin / Scheffler, Karl (Public Domain)

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Natur und Umgebung. 
rute kultiviert ist. Man vergißt in der Land- 
schaft der Pariser Umgebung nicht einen Augen- 
blick Paris, den Pariser und seine Stadtkultur. 
Die Vororte scheinen noch Glieder des städti- 
schen Riesenkörpers, und das Land erscheint 
wie ein einziger, großer, gartenähnlicher Vorort. 
Unmerklich gehen Stadt und Land ineinander 
über, und es dringt das Land gewissermaßen 
ebenso in die Stadt, wie die Stadt Gewalt über 
das Land gewinnt. Dem Betrachter Berlins fällt 
es dagegen auf, daß Stadt und Umgebung voll- 
ständig Zweierlei sind; Beides sind Welten für 
sich und es ist unendlich schwer, in der einen 
an die andere zu denken. In der Stadt ist nichts 
von der eigentlichen märkischen Natur, und in 
der märkischen Umgebung ist alle Großstadt- 
stimmung wie ausgelöscht. In Berlin ist von 
je zu wenig städtische Kultur gewesen, als daß 
sie dem Lande ringsumher ihren Stempel hätte 
aufdrücken können; und andererseits ist diese 
Umgebung kaum kultivierbar. Denn immer 
wieder empfängt man in den Wäldern, an den 
Flüss, ı und Seen mit großer Gewalt den Ein- 
druck, als stände man in einer prähistorischen 
Landschaft. Diese Stimmung des Vorgeschicht- 
lichen ist außerordentlich stark und nachhaltig. 
Die auf einer Düne der Eiszeit entstandene Land- 
schaft ist sehr ernst, düster und herb charakter- 
voll; sie ist elegisch bis zur Melancholie und in 
ihrer großzügigen Einsamkeit von herbem Reiz.
	        
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