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Großstadtschicksale I.

Full text: Berlin / Scheffler, Karl (Public Domain)

Gründerarchitektur. 
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tal geworden, durch seine Unmäßigkeit; * Es be- 
dürfte eines Rabelais, um diesen notgeborenen 
Pseudoidealismus würdig zu schildern. Und 
doch mußte diese Architektur kommen in einer 
Stadt, deren Bevölkerung dumpf und stumpf, 
aber mit wilder Lebensgier aus dem östlichen 
Flachland herbeiströmte, angezogen von den 
Verheißungen des Amerikanismus. Selbst in 
diesen Architekturgreueln hat die Berliner Be- 
völkerung bewiesen, wie großer Arbeitsenergie 
sie fähig ist, welche Summen von Kraft, Tätig- 
keit und niederer Intelligenz sie aufzubringen 
imstande ist. Denn so entsetzlich die Leistung 
ästhetisch und ethisch betrachtet ist, so stau- 
nenswert ist die rein materielle Leistung. Die 
Bewältigung der Quantität, der Aufbau einer 
Millionenstadt in wenigen Jahrzehnten: das hat 
in gewisser Weise etwas Grandioses. Eine 
Kraft wie diese, die ohne jeden Gewissens- 
biß über ihre zum Himmel schreienden Kul- 
turuntaten Solche Arbeitsmenge bewältigen 
konnte, mußte wohl in einer Zeit wirtschaft- 
licher Wiedergeburt über das traditionenmüde 
Deutschland siegen. Aus einer harten Logik 
der Geschichte heraus mußte Berlin auch in 
der Bautätigkeit die Führung übernehmen und 
seinerseits nun dem ganzen Reich den Em- 
porkömmlingsstil diktieren. Darum ist die 
Stadt der tausend Stile zur Metropole der neu- 
deutschen. Architektur- geworden.. Es konnten
	        
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