Retusche auf Bromsilbergelatinepapier. 71
steifwirkendes Gitter entstehen würde, sondern unter spitzem
Winkel, wodurch . Rhomboiden entstehen, welche gefälliger
wirken.
Da das Kapitel über Zeichnen schon in der vorigen Auflage
eine wesentliche Änderung erfuhr und infolgedessen die früher
beigegebenen Figuren in Wegfall kamen, benutzen wir an dieser
Stelle die drei Figuren, welche die Zeichenmethode darstellen, die
früher von uns als Vorübung zur Retusche angewandt wurde,
denn diese Art des
Zeichnens stimmt
mit dem soeben skiz-
zierten Vorgehen bei
der Schraffierung
überein, was auch
ohne weiteres aus
der Lagerung der
Striche und dem
Endresultat zu er-
sehen ist.
Fig. 12 stellt die
erste Strichanlage
dar, Fig. 13 die auf
die erste Strichlage
aufgesetzte zweite
Schraffierung und endlich Fig. 14 das Gleichmäßigmachen
eines Teiles der schraffierten Fläche durch Einsetzen von
Punkten.
Damit ist durchaus nicht gesagt, daß die Arbeit mit, wenn
auch zarten, Rhomboiden bedeckt sein soll; wir haben nur
dort, wo Ton zuzufügen ist, in dieser Weise Ton hinzubringen.
Die Ruhe der unterliegenden, unruhigen Form oder Fläche
soll erreicht werden und je weniger die Art der Herstellung er-
sichtlich ist, um so mehr ist die Möglichkeit geboten, der Natur
nahe zu kommen.
Aber jedes Material hat seine Eigentümlichkeiten und
Fıg. I