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Die Positiv-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Retusche auf Albumin-, Celloidin- und Aristopapier. 61 
Es entstand also die Aufgabe, das aufdringliche Hervortreten 
der eben erwähnten Abweichungen möglichst zurückzudäm- 
men, den Charakter eines nicht zu starken. Halses aber zu wah- 
ren. Wie weit dieses dem Retuscheur gelungen, mag der Leser 
dieses Buches selbst beurteilen. 
In den früheren Auflagen des Buches gaben wir demselben 
nur eine derartige, wie eben beschriebene Doppeltafel mit, 
aus der sowohl durch Beobachtung des Negativs, wie durch 
Vergleich des bearbeiteten und unbearbeiteten Negativs mit 
seinem jeweiligen Abzuge, die Wirkungsweise der Negativ- 
Retusche erkannt werden konnte. Dieses Mal gehen wir nun 
einen Schritt weiter und fügen nach Seite 48 eine Tafel mit 
drei Bildern ein und derselben Person hinzu, welche uns 
durch die Nebeneinanderstellung einen unmittelbaren Ver- 
gleich zwischen Negativ- und Positiv-Retusche gestatten. Das 
linke Bild gibt uns die Kopie vom unretuschierten Negativ 
wieder, das mittlere vom retuschierten, aber ohne Positiv- 
Retusche, das rechte mit Positiv-Retusche. . 
Bei dieser Gelegenheit wollen wir aber, da das Buch nicht 
allein dem Selbstunterrichte, sondern auch dazu dienen soll, 
Anweisung zur Aufstellung eines Lehrplans für photographische 
Fachschulen zu geben, auf eine Unterrichtsmethode hinweisen, 
die Herr Porträtmaler Ewerbeck nach Übereinkunft mit dem 
Herausgeber mit Erfolg in der photographischen Lehranstalt des 
Lettevereins und der Berliner städtischen Fachschule für Photo- 
graphen eingeführt hat. Wir gingen von der Beobachtung aus, 
daß leider bei vielen Photographen noch einer übermäßigen 
Retusche, welche allzu oft in die sogen. „Blasenretusche‘“ aus- 
artet, gehuldigt wird. Wir, als Gegner einer solchen Retusche, 
müssen uns also mit dieser Tatsache abfinden und haben die 
Pflicht, unsere Schüler, die doch zum Unterrichte, nicht zu 
ihrem Vergnügen kommen, sondern mit dem Erlernten ihr Brot 
verdienen wollen, so weit zu bringen, daß sie derartigen, wenn 
auch unserer Ansicht nach übertriebenen Anforderungen eben- 
falls genügen. Um nun zu diesem Ziele zu gelangen, ohne den
	        
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