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Die Positiv-Retusche.
Arbeit erworben und ist es ihm vornehmlich gelungen, daß die
von ihm ausgefüllten Flecke sowohl in ihrer Farbe, wie in der
Tiefe des Tons auch nach dem Trocknen mit ihrer Umgebung
übereinstimmen, so kann er nunmehr zur Überwindung der
Schwierigkeiten übergehen, welche sich bei der Bearbeitung
der jetzt am gebräuchlichsten photographischen Schichten
darbieten, zur Retusche der auf Albumin und Celloidin
kopierten Übungskarten,
Da die letztere uns jedoch unmittelbar in die in der Praxis
übliche Retusche einführt, ist es zweckmäßig, den die Vorübung
behandelnden Abschnitt zu beschließen und diese Art der
Retusche als Einleitung in das folgende Kapitel zu setzen.
Retusche auf Albumin-, Celloidin- und Aristopapier.
Das Material.
Die zur Retusche auf Albumin-, Celloidin- und Aristopapier
nötigen Utensilien sind dieselben, welche wir schon bei Be-
sprechung des Materials für die Retusche auf Salzpapier er-
wähnt haben, doch treten hier noch einige Farben von be-
stimmter Eigenschaft hinzu, da die Bildfläche gewöhnliche
Wasserfarben nur sehr schwer annimmt, die Farbe schlecht auf
der Eiweiß-Celloidin- bez. Gelatine-Schicht haftet und außer-
dem sich durch ihr stumpfes Aussehen störend von der Bild-
fläche. abhebt. Zur Vermeidung dieser Übelstände setzt man
den Farben entweder von vornherein Eiweiß, Gummi, zu oder
rührt dieselben kurz vor der Arbeit mit diesen Stoffen an. Will
man das letztere, so benutze man hierzu eine Eiweiß-Gummi-
lösung, die in einem weithalsigen Fläschchen aufbewahrt wird.
Die Herstellung dieser Lösung geschieht auf folgende Weise:
Man schlage das Weiße eines Eies zu Schnee und lasse das Ganze
etwa einen Tag lang stehen. Es setzt sich das reine Albumin
als”wasserklare Flüssigkeit zu Boden, und von dieser nehme
man ?/, Raumteile und füge !/g Raumteil einer Gummiarabikum-
lösung von X:4 hinzu.