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Die Positiv-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Das Ausflecken auf Salzpapier. 
SI 
erwähnten am Retuschebrett angehefteten Oktavblatt den 
richtigen Farbenton gefunden, so streicht man die überflüssige 
Farbe auf dem Fließpapier ab, bis der Pinsel halbtrocken ist 
und beginnt nun mit dem Ausflecken. Für kleinere Flecken 
wird man sich natürlich auch eines feineren Pinsels bedienen. 
Das Ausflecken geschieht derart, daß man mit der ziemlich 
trockenen Spitze des Pinsels in äußerst minimalen Bewegungen 
den Fleck auszufüllen sucht, und zwar durch Wischen, nicht 
durch Tupfen, da beim Tupfen die Farbe ausfließt und stets 
zu dunkel wird, während beim Wischen die überflüssige Farbe 
wiederum aufgenommen und so nach und nach der Tonwert 
der Umgebung erreicht wird. 
Es ist hierbei zu beachten, nicht auf einer noch feuchten 
Stelle weiter zu arbeiten, da man sonst Gefahr läuft, die schon 
abgesetzte Farbe wieder wegzunehmen. Aus diesem Grunde 
gehe man also, solange die zuletzt bearbeitete Stelle noch feucht 
ist, zu anderen benachbarten über, und kehre erst wieder zu 
der ersten zurück, wenn auf ihr die Farbe angetrocknet ist. 
Man hüte sich, beim Decken eines Flecks über die Ränder 
desselben hinauszugehen, da dadurch ein dunkler Rand ent- 
stehen würde, versuche also nicht, einen etwas größeren Fleck 
mit einem Male wegzubringen, sondern setze zuerst entweder 
in der Mitte auf und fülle den bleibenden weißen Rand durch 
zartes Punktieren aus, oder man gehe ebenfalls, ähnlich wie 
bei der Bleistiftretusche, durch wischerartige kleine Striche 
von links nach rechts über den Fleck hinweg. Zwei Gesichts- 
punkte mögen hier hervorgehoben werden. Ist der. helle oder 
weiße Fleck entweder auf vollständig dunklem oder sehr 
hellem Grunde, so ist es zweckmäßig, denselben mit einer ein- 
zigen Berührung wegzubringen, was nicht sehr schwer fällt, 
da hier das Treffen des Tonwertes verhältnismäßig leicht ist. 
Ist dagegen der umgebende Halbton ein kräftiger, so versuche 
man lieber, den richtigen Tonwert durch mehrmaliges Über- 
fahren und zwischenzeitliches Trocknenlassen zu erreichen. 
Hat der Anfänger in der Retusche eine gewisse Übung in dieser
	        
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