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Die Positiv-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Das Material. 
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ziehen. Da durch letztere Eigenschaft ganz besonders eine 
leichte Verteilung der aufgelösten Tusche bedingt wird, er- 
leichtert sie das. gleichmäßige Überlegen großer Flächen, 
womit wir es bei Salzpapier-Bildern so häufig zu tun 
haben. 
Der Ton der chinesischen Tusche, welcher nur ein 
braunschwarzer ist, verlangt aber beinahe immer ein 
Überführen in das Schokoladenbraun oder in Blau- 
Schwarz, welche Töne bei den Salzbildern ja meistens 
vorherrschen; deshalb müssen wir ein Rot und tieferes 
Blau zusetzen, um diese Töne herzustellen. Das Rot fin- 
den wir in dem käuflichen, in kleinen Stangen geformten 
Saftrot, wie es in der Küche zum Färben von Speisen ge- 
braucht wird. Es hat einen kräftigen, roten Ton, ähnlich 
dem Karmin oder Krapp, ist aber wegen seiner absolut 
gleichmäßigen Verteilung in der Auflösung mit der 
Chinesischen Tusche beinahe gleichwertig und hält sich 
deshalb in der Mischung längere Zeit mit derselben eng 
verbunden. Karmin oder Krapp sinken, selbst wenn sie 
auf das zarteste gerieben und präpariert sind, sehr schnell 
zu Boden und verursachen dadurch bei der Arbeit die 
größten Unannehmlichkeiten. Als brauchbarstes Blau 
wird der für Aquarellfarben präparierte Indigo oder die 
Neutraltinte genommen. 
Das für unsere Zwecke zu benutzende Weiß präpariert 
man sich am besten selbst. Man verreibt das im Handel 
vorkommende Blattweiß auf einer Glasplatte mittels 
eines in allen Farbenhandlungen zu erstehenden Läufers 
mit Wasser zu einem sehr feinen Schlamm an und setzt, 
nach Verdickung desselben durch weiteres Reiben bis zur rg 
Konsistenz eines weichen Teiges das nötige Binde- und 
Glanzmittel, eine schwache Gummiarabikumlösung und einige 
Tropfen Glyzerin hinzu. Durch nochmaliges Durchreiben muß 
dann die innigste Vermengung der Bestandteile erzielt werden. 
Um das auf diese Weise hergestellte Deckweiß bequem und 
Schultz-Hencke. Retusche.
	        
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