Das Material.
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ziehen. Da durch letztere Eigenschaft ganz besonders eine
leichte Verteilung der aufgelösten Tusche bedingt wird, er-
leichtert sie das. gleichmäßige Überlegen großer Flächen,
womit wir es bei Salzpapier-Bildern so häufig zu tun
haben.
Der Ton der chinesischen Tusche, welcher nur ein
braunschwarzer ist, verlangt aber beinahe immer ein
Überführen in das Schokoladenbraun oder in Blau-
Schwarz, welche Töne bei den Salzbildern ja meistens
vorherrschen; deshalb müssen wir ein Rot und tieferes
Blau zusetzen, um diese Töne herzustellen. Das Rot fin-
den wir in dem käuflichen, in kleinen Stangen geformten
Saftrot, wie es in der Küche zum Färben von Speisen ge-
braucht wird. Es hat einen kräftigen, roten Ton, ähnlich
dem Karmin oder Krapp, ist aber wegen seiner absolut
gleichmäßigen Verteilung in der Auflösung mit der
Chinesischen Tusche beinahe gleichwertig und hält sich
deshalb in der Mischung längere Zeit mit derselben eng
verbunden. Karmin oder Krapp sinken, selbst wenn sie
auf das zarteste gerieben und präpariert sind, sehr schnell
zu Boden und verursachen dadurch bei der Arbeit die
größten Unannehmlichkeiten. Als brauchbarstes Blau
wird der für Aquarellfarben präparierte Indigo oder die
Neutraltinte genommen.
Das für unsere Zwecke zu benutzende Weiß präpariert
man sich am besten selbst. Man verreibt das im Handel
vorkommende Blattweiß auf einer Glasplatte mittels
eines in allen Farbenhandlungen zu erstehenden Läufers
mit Wasser zu einem sehr feinen Schlamm an und setzt,
nach Verdickung desselben durch weiteres Reiben bis zur rg
Konsistenz eines weichen Teiges das nötige Binde- und
Glanzmittel, eine schwache Gummiarabikumlösung und einige
Tropfen Glyzerin hinzu. Durch nochmaliges Durchreiben muß
dann die innigste Vermengung der Bestandteile erzielt werden.
Um das auf diese Weise hergestellte Deckweiß bequem und
Schultz-Hencke. Retusche.