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Die Negativ-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

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Die Negativ-Retusche. 
fünfzehn Minuten lang in reines Wasser, um die Gelatineschicht 
aufzuweichen, und dann fünf Minuten lang in die Fixiernatron- 
lösung. Man läßt dann gut abtropfen, nimmt alle noch an- 
haftende Flüssigkeit mit reinem, weißem Fließpapier weg und 
legt das Negativ auf das Retuschierpult, dessen Spiegel so ge- 
richtet wird, daß das Negativ möglichst hell beleuchtet ist. 
Die Fläschchen mit den Lösungen stellt man zur Rechten, und 
zur Linken zwei große Krüge mit Wasser, 
Man wählt dann zwei Pinsel, die ihrer Größe nach den Di- 
mensionen der abzuschwächenden Fläche entsprechen, nimmt 
einen davon in die rechte Hand, taucht ihn in den Abschwächer 
und geht damit schnell aber gleichmäßig und genau über die 
betreffende Stelle, stets mit der schwächsten Lösung beginnend. 
Den zweiten Pinsel, den man in der linken Hand hält, taucht 
man in reines Wasser und übergeht damit einmal die Konturen, 
um scharfe Begrenzungen zu vermeiden. Die Wirkung des 
Abschwächers wird in wenigen Sekunden sichtbar. Zu starke 
Lösungen müssen im Anfange vermieden werden, da sie zu 
kräftig wirken können und dann das Negativ verderben, 
Hat das Abschwächungsmittel nach einmaliger Anwendung 
nicht genügend gewirkt, so kann man entweder dasselbe wieder- 
holt anwenden oder statt dessen eine konzentriertere Lösung 
nehmen; jedesmal aber müssen zwischendurch die Umrisse 
mit Hilfe des Pinsels mit reinem Wasser abgewaschen werden. 
Letzteres ist nur dann überflüssig, wenn einzelne Stellen des 
Negativs mit scharfbegrenzten Umrissen abzuschwächen sind. 
Wenn hingegen Tonabstufungen oder Übergänge zu erzeugen 
sind, so wende man den mit Wasser getränkten Pinsel mehr- 
mals an, reinige ihn aber jedesmal vorher in reinem Wasser, 
trage dann ein zweites Mal den Abschwächer auf und schreite 
so vorwärts in der abzuschwächenden Fläche, jedesmal die 
Umrisse nach jedem Auftrag sorgfältig mit dem Wasserpinsel 
abwaschend. Dies kann fortgesetzt werden, bis der gewünschte 
Effekt annähernd erreicht ist; weiter darf man auf keinen Fall 
gehen, da die Substanz, selbst nachdem man das Negativ ins
	        
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