Das Fortnehmen im Negativ.
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In unseren Händen hat sich dieses Radiermesser allerdings
Nicht sonderlich bewährt, da es zu dünn gehalten ist und sich
während der Arbeit zu leicht biegt. Um so mehr begrüßten
wir es als einen Fortschritt auf diesem Gebiete, als die Firma
J. F. Fuhr in Teplitz-Schönau neuerdings ein Radiermesser
in den Handel brachte, welches wohl etwas teurer als das
Henckelssche ist, — es kostet 1,50 Mk. — aber allen Anforde-
tungen der Praxis entspricht und sich selbst in den Händen
Ungeübter nun schon seit Jahren in der photographischen
Lehranstalt des Lette-Vereins bewährt hat. Es ist hier wohl
die Gelegenheit, noch ein Wort über die Form der Schneide des
Radiermessers zu sagen. Gewöhnlich haben die Schneiden der
Fig. 48.
Fig. 4b.
Radiermesser eine stark abgerundete Form, wie sie im Gegen-
satze zu den Federmessern bei unseren Taschenmessern vor-
kommt. Diese Form ist auch bei dem oben erwähnten Henk-
kelsschen Radiermesser, sogar noch in erhöhtem Maße, bei-
behalten worden. Herr Fuhr in Teplitz hat nun mit dieser
Anordnung vollständig gebrochen. Er gab, wie aus beifolgen-
den Figuren 4 und 5 ersichtlich, der Schneide eine besonders
breite und fast gerade Form, die nur an der äußersten Spitze
etwas abgerundet erscheint. Und hierin liegt der besondere
Vorzug des Messers, denn nur bei einer solchen Gestaltung des-
selben lassen sich während des Radierens die Grenzen mit
Sicherheit innehalten. Wir haben aber die soeben erwähnten
Abbilder nicht allein beigefügt, um unseren Lesern die Form