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Die Negativ-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

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Die Negativ-Retusche., 
gehört. Das erste Mittel, welches wir versuchten, war das von 
Heimann Görlitz unter dem Namen „Heimannin‘‘ in den 
Handel gebrachte, das in dem von der Photochemischen Fabrik 
G.m. b. H. Roland Risse, Flörsheim a. M. unter dem Na- 
men ‚„Luminex‘‘ vertriebenen einen Genossen hat. Die Ver- 
wendung geschieht derartig, daß etwas von der Masse mit dem 
Finger oder einem Lederläppchen auf dem Nagativ verrieben 
wird, um auf diese Weise mechanisch eine Schichtlage von be- 
liebiger Dicke wegzunehmen. Aus was die Masse besteht, 
wissen wir nicht, doch haben wir mit mehreren im Handel 
befindlichen Putzpommaden, die einen fein geschlemmten 
festen Körper, wie caput mortum, 0s sepiae, Bimstein, Kreide 
enthalten, ein gleiches Resultat erzielt, 
Professor Luckhardt schreibt in einem an den Heraus- 
geber der Photographischen Korrespondenz gerichteten und 
in dieser veröffentlichten Briefe das Folgende: „Bei den Ne- 
gativen auf Kollodium mit geeignetem Lacküberzug ist die 
Radierung leichter zu bewerkstelligen, als bei den Matrizen 
auf Gelatine. Wenn man bei Gelatineplatten scharfe Striche 
macht, zeigen dieselben bei Anwendung der Radiernadel einen 
Grat, der mittels eines feinen Radiermessers entfernt werden 
muß’ und ziehe ich deshalb bei solchen Platten eine. andere 
Methode vor, indem ich nicht die spitze Nadel, sondern ein 
feines Messer verwende, dessen Spitze die flache Linien ge- 
wissermaßen ausschabt. Breitere Striche mache ich mit einem 
zugespitzten Modellierholz aus Buxbaumholz, welches leicht 
mit Alkohol angefeuchtet wird, oder suche die Stelle vor dem 
Radieren durch Abreiben mit Spiritus und einem Wischer 
aus feinem, weißen Filz durchsichtiger zu gestalten.‘ 
In neuerer Zeit scheint man sich nun in der Praxis etwas 
mehr mit der Anwendung der Radierung befreundet zu haben, 
was wohl Veranlassung gab, daß die Weltfirma J. A. Henk- 
kels, Solingen, die bekanntlich ein Zwillingspaar als Waren- 
zeichen auf ihren Fabrikaten führt, ein speziell für photogra- 
phische Zwecke bestimmtes Radiermesser in den Handel bringt.
	        
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