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Die Negativ-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Das Decken größerer Flächen. 
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Vertreiber in der Ölmalerei, nur steifer im Haar. Mit Erfolg 
kann hierbei auch der Tupfer durch den Handballen oder die 
weiche Fingerspitze ersetzt werden, da man hierbei durch das 
Gefühl den auszuübenden Druck, der immer ein leichter sein 
muß, sicherer regulieren kann. 
In allen diesen Fällen handelte es sich also um ein Arbeiten 
auf der Bildfläche und wir schweben fortwährend in Gefahr, 
durch das geringste Zuviel nicht allein den Charakter des Bil- 
des, sondern auch die Aufnahme selbst zu verderben, denn ein 
Zurück gibt es hierbei nur in seltenen Fällen. Deshalb hat 
Paul von Jankö6, Konstantinopel, ein Verfahren ausgear- 
beitet, welches er im Juliheft der Photographischen Rund- 
schau 1896 und in Eders Jahrbuch 1898 S. 98, veröffentlichte 
und mit Hilfe dessen Jank6 eine nur provisorische Deckung 
bezweckt, die je nach Bedarf wieder weggenommen werden 
kann. Jankö6ö sagt darüber, daß er das Verfahren anwende, 
„wenn es sich darum handelt, gewisse Teile des Negativs we- 
Niger durchsichtig zu machen, ohne die Kontraste an diesen 
Stellen wesentlich zu ändern.‘ „Man löse in entsprechender 
Menge Benzin auf, um eine mäßig dickflüssige Masse zu er- 
halten: Naturkautschuk 10 Gewichtsteile, Farbstoff „Benz‘“ 
I Gewichtsteil.‘‘ „Der genannte Farbstoff wird von der Fa- 
brik Günther Wagner in Hannover und Wien erzeugt und 
hat die spezielle Eigenschaft, in Benzin löslich zu sein.“ „Um 
diese Eigenschaft anzudeuten, gab ihm die Fabrik auf meine 
Anregung den angeführten Namen.‘ „Diese Mischung ist 
besser geeignet, provisorische Deckungen auf dem Negativ 
vorzunehmen, als die bisher empfohlenen Asphalt- und an- 
deren Lacke; vermöge ihrer violetten Farbe kann man die ge- 
wünschten Konturen leicht einhalten, die bedeckten Teile 
werden wasserdicht isoliert, und nach dem Trocknen läßt sich 
der provisorische Überzug einfach mit dem Finger abstreifen.“ 
Die vorletzte Bemerkung besagt aber, daß der Jankösche 
Überzug auch noch in anderer Weise verwendet werden kann, 
d.h. nicht allein zum Decken gegenüber dem Kopierlicht,
	        
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