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Die Negativ-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Die Negativ-Retusche, 
Die gewöhnliche Bearbeitung des Negativs, bei dem es sich 
nicht um Beseitigung großer Kontraste handelt, bietet keine 
praktischen Schwierigkeiten, da es nur auf eine geschickte 
Hand ankommt, die imstande ist, wiederzugeben, was das 
Auge empfindet und der Bleistift außerdem ein leicht und 
bequem zu handhabendes Material ist. Einer Gefahr hat man 
jedoch hierbei aus dem Wege zu gehen, welche vornehmlich 
dann auftritt, wenn man kleinere durchsichtige Stellen mit dem 
Bleistift decken will, indem sehr leicht, wenn man unmittel- 
bar auf den betreffenden Punkt aufsetzt, die scharfe Spitze 
in die Lack- resp. Gelatineschicht 
eindringen kann. Um diesem vorzu- 
beugen, ist eine halbkreisförmige 
Bewegung der Spitze anzuraten, so 
daß an dem unteren Teile des 
Kreises die Berührung stattfindet. 
Da wir gerade diese Manier des Re- 
tuschierens für einen guten Erfolg 
sehr wichtig halten, wollen wir sie 
durch eine Zeichnung erläutern. In 
Figur 3 sei 4 die Negativschicht, 
B der Kreis, in welchem sich die 
Spitze des Retuschierstifts bewegt, 
in C finde die Berührung des Stiftes mit der Schicht statt. 
Durch diese Bewegung entsteht dann allerdings nicht ein 
Punkt, sondern ein in der Mitte dicker, an beiden Enden in 
Spitzen verlaufender sehr kleiner Strich, Figur 3. Manche 
Praktiker ziehen es vor, nicht einen geraden Strich, sondern 
einen kleinen Halbkreis oder gar einen geschlossenen Kringel, 
siehe Figur 3, zu machen, in welch letzterem Falle allerdings 
die halbkreisförmige Bewegung auf die Platte zu in Wegfall 
kommt. 
x? 
Es ist noch zu erwähnen, daß der Bleistift bei diesen Ar- 
beiten etwa 45° zur Platte geneigt gehalten wird. Nur in dem 
Falle, in welchem ein etwas hellerer kleiner Punkt zu decken
	        
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