Die Negativ-Retusche,
Die gewöhnliche Bearbeitung des Negativs, bei dem es sich
nicht um Beseitigung großer Kontraste handelt, bietet keine
praktischen Schwierigkeiten, da es nur auf eine geschickte
Hand ankommt, die imstande ist, wiederzugeben, was das
Auge empfindet und der Bleistift außerdem ein leicht und
bequem zu handhabendes Material ist. Einer Gefahr hat man
jedoch hierbei aus dem Wege zu gehen, welche vornehmlich
dann auftritt, wenn man kleinere durchsichtige Stellen mit dem
Bleistift decken will, indem sehr leicht, wenn man unmittel-
bar auf den betreffenden Punkt aufsetzt, die scharfe Spitze
in die Lack- resp. Gelatineschicht
eindringen kann. Um diesem vorzu-
beugen, ist eine halbkreisförmige
Bewegung der Spitze anzuraten, so
daß an dem unteren Teile des
Kreises die Berührung stattfindet.
Da wir gerade diese Manier des Re-
tuschierens für einen guten Erfolg
sehr wichtig halten, wollen wir sie
durch eine Zeichnung erläutern. In
Figur 3 sei 4 die Negativschicht,
B der Kreis, in welchem sich die
Spitze des Retuschierstifts bewegt,
in C finde die Berührung des Stiftes mit der Schicht statt.
Durch diese Bewegung entsteht dann allerdings nicht ein
Punkt, sondern ein in der Mitte dicker, an beiden Enden in
Spitzen verlaufender sehr kleiner Strich, Figur 3. Manche
Praktiker ziehen es vor, nicht einen geraden Strich, sondern
einen kleinen Halbkreis oder gar einen geschlossenen Kringel,
siehe Figur 3, zu machen, in welch letzterem Falle allerdings
die halbkreisförmige Bewegung auf die Platte zu in Wegfall
kommt.
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Es ist noch zu erwähnen, daß der Bleistift bei diesen Ar-
beiten etwa 45° zur Platte geneigt gehalten wird. Nur in dem
Falle, in welchem ein etwas hellerer kleiner Punkt zu decken