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Die Negativ-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

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Die Negativ-Retusche. 
schen Korrespondenz vom Jahre 1893, S. 425 einen inter- 
essanten Aufsatz unter dem Titel „Erklärung der Bildung von 
matten Schichten mittels Mattlack‘“ geschrieben, in welchem 
die Herstellung eines Lackes mit sehr transparenter und fein 
gekörnter Schicht angegeben ist, welche die feinste Retusche 
vorzunehmen gestattet. Die Vorschrift lautet: „Übergießt man 
1 g Dammar mit 10 ccm Äther, so löst sich nur ein Teil des 
Harzes. Die Lösung desselben auf eine Glasplatte gegossen 
gibt eine ungekörnte Schicht, setzt man noch 10 com Äther zu, 
so löst sich das Harz fast vollständig auf!“ 
„Überzieht man nun eine Glasplatte, so erhält man eine 
zwar sehr transparente aber feingekörnte Schicht, welche die 
feinste Retusche vorzunehmen gestattet; der schwer lösliche 
Bestandteil des Harzes scheidet sich beim Verdunsten eines 
Teiles des Lösungsmittels aus. Die Schichten erscheinen aber 
fleckig, da bei der raschen Verdunstung des Äthers ein Aus- 
gleich durch Bewegen der Glasplatte nicht möglich ist.“ 
„Versetzt man eine ätherische Dammar-Lösung mit ab- 
solutem Alkohol, so wird die Lösung trübe, es scheidet sich 
ein unlöslicher Bestandteil ab; diese Lösung klärt sich aber 
nach längerem Stehen in einem gut verschlossenen Fläschchen 
und gibt dann einen Mattlack, mit welchem gleichmäßigere 
feingekörnte Schichten erhalten werden, welche die Retusche 
mit weichem Bleistift (Hardtmuth Nr. 1) annehmen. Als 
Rezept wäre also das folgende zu gebrauchen: Man löst, wie 
vorher erwähnt, ı gg Dammarharz in 20 ccm Äther in einem 
Fläschchen unter Schütteln auf und fügt zu der trüben Lösung 
25—30 Tropfen absoluten Alkohol mittels Tropffläschchen. 
Hat man letzteres nicht zur Hand, so kann man als Regel an- 
nehmen, daß 30 Tropfen Alkohol ı ccm entsprechen. Dieser 
Mattlack wird nach einiger Zeit in ein Gefäß abgegossen; er 
kann auch in dem noch nicht vollständig geklärten Zustande 
verwendet werden.“ 
Nachdem wir auf diese Weise die Überwindung des etwas 
spröden Materials kennen gelernt haben, kommen wir nun zur
	        
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