Die Materialien.
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Tagen ein weißes Kartonstück über denselben. — Die Spiegel
an den Retuschiergestellen sind in der Regel, ähnlich wie
Toilettenspiegel, um eine Achse drehbar, wodurch der Einfall
des Lichtes geregelt werden kann. Betrachtet man ein auf
dem Retuschierpulte stehendes Negativ und dreht den Spiegel
um seine Achse, so bemerkt man, in welch auffälliger Weise
das Negativ, je nach dem Winkel, unter welchem die Licht-
Strahlen auffallen, seinen Charakter ändert.
Diejenige Stellung des Spiegels ist die richtige, bei welcher
man die meisten Details in den helleren Teilen des Negativs
erkennen kann. Dieselben müssen frei von jedem, wenn man
So sagen darf, Lichtschleier sein.
Das vorteilhafteste für die Negativretusche ist es, wenn
ein Raum ausschließlich zu diesem Zwecke zur Verfügung
steht, da dann die absolute Verdunklung des Zimmers, wie
sie für die Negativretusche wünschenswert ist, stattfinden
kann. Wir sahen in einer größeren Anstalt Berlins die Fenster
bis zu einer etwa einen Meter hohen Spalte verdunkelt. Die
Retuschiertische waren unmittelbar an die Fenster gerückt
und auf denselben die den Ausschnitt tragenden Retuschier-
bretter unter einem Winkel von 45° zur Tischoberfläche be-
festigt, so daß der obere Rand-des Retuschierbrettes sich direkt
an den unteren Rand der zur Verdunklung des Fensters dienen-
den Verschalung desselben anlehnt. Bei dieser Anordnung ist
der eigentliche Arbeitsraum vollständig dunkel und der Re-
tuscheur sieht nur das durch Spiegelreflexion hell erleuchtete
Negativ vor sich. In einem kleineren Atelier fanden wir durch
eine spanische Wand eines der beiden Fenster des Raumes
abgetrennt und unter Anwendung der vorher beschriebenen
Einrichtung ein kleines Dunkelzimmer hergestellt. Es ist diese
Anordnung im Interesse der Retuscheure geboten, da hierbei
der besonders in der wärmeren Jahreszeit so lästige Kopf-
schirm mit Seitentuch in Wegfall kommt.