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Einleitung

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Einleitung, 
schritten werden darf, wenn der Fachphotograph, dem Ge- 
schmacke des Publikums Rechnung tragend, sich der Retusche 
bedient, zugleich aber für sein Werk die Anerkennung seitens 
eines kunstverständigen Beurteilers erstreben will. 
Die Retusche darf in keinerlei Weise hervortreten, denn 
ein Hervortreten derselben müßte naturgemäß eine Zerstörung 
der harmonischen Wirkung zur Folge haben. Wir haben schon 
vorher bei Erwähnung der unrichtigen Wiedergabe der Farben- 
töne angedeutet, daß im photographischen Prozesse selbst 
Fehlerquellen liegen, welche einer Verbesserung, also einer 
Retusche bedürfen. Wenn wir demnach jetzt der Aufgabe 
der Retusche noch näher treten wollen, so bleibt uns nur übrig, 
die Fehler des Prozesses schärfer zu beleuchten. Wir haben 
es hierbei mit zweierlei Fehlern zu tun, erstens mit solchen, 
welche durch Zufälligkeiten, unrichtige oder nachlässige Hand- 
habung des Prozesses, Verletzungen, Unreinlichkeit des Arbei- 
tenden, Unregelmäßigkeit des Rohmaterials, der käuflichen 
Trockenplatten und Papiere herbeigeführt werden, zweitens 
mit denjenigen, die auf die Unvollkommenheit der jetzt noch 
üblichen Verfahren zurückzuführen sind. Eine vollständige 
Beseitigung der ersteren ist natürlich geboten und in den 
meisten Fällen ausführbar, in bezug auf die letzteren zwar 
ebenso wünschenswert, in vielen Fällen jedoch, bedingt durch 
das zur Verfügung stehende Material, unmöglich. Hierbei muß 
es dem Wollen und Können des Retuscheurs überlassen bleiben, 
wo die Grenze zu ziehen ist, er hat mur immer zu berück- 
sichtigen, daß durch das notwendige, unter Umständen sehr 
starke Überarbeiten des Negativs resp. Positivs weder eine 
Veränderung der Formen, noch der natürlichen Tonwerte her- 
beigeführt wird.
	        
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