Vorwort zur vierten Auflage.
Eine „neu bearbeitete“ Auflage? Fast sollte es scheinen,
daß bei einem solch festliegenden Thema wie bei dem über
Retusche eine Veranlassung zu einer Umarbeitung nicht vor-
liegen könne, es sei denn, der Herausgeber. habe sich in der
Zwischenzeit einer neuen Unterrichtsmethode zugewandt.
Daß dies nicht geschehen ist, wird jeder Kenner der dritten
Auflage beim Lesen dieses Buches sehr bald erfahren, aber
auch weiterhin bemerken, daß auf Grund der durch Autotypien
vermittelten Anschauung der ausübenden Praxis ein tieferer
Einblick in das. Wesen der Retusche und die Art ihrer Aus-
führung gewonnen wird. Ausgehend von dem Gedanken, daß
an Bild oft eindringlicher zu dem Beschauer spricht, als eine
Seitenlange Beschreibung zu dem Leser, folgte die Verlags-
buchhandlung in dankenswerter Weise meiner Anregung, durch
Einfügung einer vermehrten Zahl von Lichtdrucktafeln und
Hochätzungen mir das Amt als Lehrer nicht allein zu erleich-
tern, sondern auch hoffentlich fruchtbringender zu gestalten.
In vorher erwähntem Sinne hat besonders das Kapital über
Negativretusche eine Erweiterung und Vertiefung erfahren,
Während die eigentliche Veranlassung zur Umarbeitung der
das Übermalen mit Aquarellfarben behandelnde Abschnitt
bot, Durch Einfügung der „Vorübung‘“ hoffe ich allen den-
jenigen Lesern, welche bisher noch nicht aquarellierten, das
Übermalen aber jetzt praktisch ausüben wollen, einen Weg
gezeigt zu haben, wie sie die bei allen Anfängern im Malen so
leicht auftretende „Scheu vor der Farbe“ überwinden und
gleichzeitig eine wertvolle Unter- und Vorlage für ihre späteren