Aquarelle auf Albumin- und Zelluloidinpapier. 10%
Arbeit durch diese Retuschieressenz sehr erleichtert, mit der
man übrigens auch die Farben selbst anreiben kann.
Das Überziehen des Bildes geschieht mit Hilfe eines breiten
Pinsels, indem man denselben mit der Lösung getränkt, in paral-
lelen Strichen über das Bild hinwegführt.
Ist nun die Bildfläche auf irgendeine Weise zur Annahme
der Farbe tauglich gemacht, so beginnt man mit dem Anlegen
der Lokaltöne, darauf Rücksicht nehmend, daß die Farbe
nicht zu dick in ihrer Konsistenz sei, um dem Überlegen kein
weiteres Hindernis zu bieten und um den unterliegenden photo-
graphischen Tönen das Durchscheinen, also das Mitwirken zum
ganzen Eindruck zu erlauben. Die Farben in ihrer Verdünnung
mit dem Arbeitsgummi müssen lasierenden Charakter haben.
Da der unterliegende photographische Ton mitwirken, die
Form bilden helfen muß, derselbe aber als grauer Ton den über-
gelegten matter macht, so muß die aufzutragende Farbe immer
etwas brillanter gehalten werden, als wenn man mit derselben
auf weißer Papierunterlage arbeitet.
Von der homogen gemischten Farbe nehme man den Pinsel
saftig voll, je nach der Größe der zu tönenden Fläche und über-
ziehe sie damit so gleichmäßig und schnell wie möglich, von
dem oberen Teil der Fläche angefangen. Der Pinsel wird dabei
horizontal geführt und zwar so, daß der obere Pinselstrich in
den unteren fließt. Man erleichtert dieses sehr durch sanfte
Neigung des Bildes nach unten gegen den Malenden zu. Der
zuletzt an der unteren Kante der behandelten Fläche sich bil-
dende Überfluß von Farbe wird mit dem reinen, aber feucht
gehaltenen kleineren Pinsel des Doppelpinsels vorsichtig ent-
fernt.
Für die weitere Behandlung des Bildes, die Entwicklung
der Lokaltöne, die Behandlung der örtlichen und der gebroche-
nen Farbentöne verweisen wir, da jetzt die Schwierigkeit des
Aufsetzens der Farbe überwunden ist, auf das hierüber im vo-
rigen Abschnitte beim Aquarellieren auf Salz- und Platinpapier
Gesagte hin.