Aquarelle auf Albumin- und Zelluloidinpapier, 105
diese Töne, welche sehr schwer zu mischen sind, am sichersten,
wenn dem unterliegenden Lokalton etwas Bläulichgrau bei-
gemischt wird.
In neuerer Zeit ist die Verwendung von Salzpapierbildern
als Unterlage zur Aquarellmalerei immer mehr außer Übung
gekommen und hat derjenigen von Platinbildern Platz ge-
macht. Wenn auch die Behandlung der Platin- und Salzbilder
bei dieser Art des Malens im wesentlichen die gleiche ist, so
muß man bei den ersteren doch gewisse Operationen, wie die
des Waschens der Bilder, vorsichtiger, d. h. ohne Reibung aus-
führen, da das photographische Bild nicht so tief in dem Pa-
piere liegt, wie bei dem Salzpapier. Ferner sind die anzulegenden
Töne verdünnter aufzutragen, da sie nicht so sehr eingesaugt,
sondern mehr auf der Oberfläche festgehalten werden und in-
folgedessen viel kräftiger wirken.
Aquarelle auf Albumin- und Zelloidinpapier.
Das hier zu behandelnde Malverfahren unterscheidet sich
von dem im vorigen Abschnitt erläuterten nur in einem Punkte,
und zwar darin, daß hier gerade wie bei der entsprechenden
einfarbigen Retusche, die Bildunterlage der Annahme der
Farbe große Schwierigkeiten entgegensetzt. Um die letztere
zu überwinden, können verschiedene Mittel angewandt werden,
deren Auswahl sich nach dem vorliegenden photographischen
Papiere richtet.
Das Albuminpapier ist von dieser Art Papiere noch das
am leichtesten zu bearbeitende, da es, wenn auch in geringerem
Maße, noch eine Aufsaugungsfähigkeit für Wasser besitzt; nur
seine Glätte wirkt störend, und diese muß beseitigt werden.
Das letztere geschieht durch Abschleifen mit feinem Bimsstein-
oder Ossasepiaepulver, wie wir es schon bei der Negativretusche
erwähnt haben, doch ist hier im Gegensatz zu der letzteren die
ganze Fläche abzureiben, und geschieht dieses infolgedessen
nicht mehr wie dort mit der Fingerspitze, sondern mit dem