Aquarelle auf Salz- und Platinpapier.
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Es ist genau derselbe Vorgang zu beachten, wie unter
„Lasieren‘ bei den schwarzen Bildern beschrieben wurde.
Dadurch, daß eine Fläche wiederholt überlegt werden kann,
üöhne daß man fürchten muß, das Unterliegende störend auf-
zulösen, ist man in der Lage, die zarteste Abstimmung zu er-
reichen. Sollte eine Fläche nach der Überlage unruhig ge-
worden sein, so kann man durch zartes Waschen mit Wasser
und möglichst großem, weichem Pinsel die Arbeit wesentlich
bessern, so daß das zeitraubende und mühsame Ausflecken
zum größten Teil fortfällt. Hat man mit den entsprechenden
Farben das ganze Bild sorglich durchgeführt, so kann durch
Übergehen der tiefsten Stellen, der Drucker, mit den Moist
colours, eine Kraft in der Wirkung dem Bilde gegeben werden,
wie sie sich bei Albuminbildern kaum erreichen läßt, da. die
Bildunterlage vermöge ihrer Aufsaugungsfähigkeit sich fast wie
gewöhnliches Aquarellpapier verhält.
Das Übermalen eines Bildes beginnt mit dem Anlegen der
sogenannten Lokaltöne, der Fleischtöne, des Haartones usw.
und werden erst dann die örtlichen Farben aufgesetzt.
Über die Farbe selbst des hinzulegenden Lokaltones, be-
sonders der Kleider, Nebensachen usw., lassen sich keine be-
stimmten Regeln aufstellen, da dieselben von der jedesmaligen
Aufgabe abhängig sind, höchstens könnten solche über die
zu malenden Fleischteile und über die dazu zu verwendenden
Farben und deren Mischungen, welche am besten und leich-
testen zum Ziele führen, gegeben werden,
So wie das Kolorit des Gesichtes der Menschen sich von-
einander deutlich unterscheidet, so daß man von einem blassen,
gesunden, tief gefärbten Gesicht sprechen kann, müssen auch
die dem Gesicht unterlegten Lokaltöne ihren deutlich aus-
geprägten Charakter tragen. — Zu einem Kinderkopf müssen
wir andere Farben benutzen und mischen, als zu einem Mannes-
oder Frauenkopf usw. Daß also eine bestimmte Vorschrift
nicht gegeben werden kann, liegt auf der Hand; das Auge muß
uns belehren, nach welcher Farbe wir zu greifen und wie wir