Die Luftestompe.
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dingung einer absoluten Kornlosigkeit der gelösten Farbe und
Jäßt sich dieselbe zweckmäßig am besten durch das dort ge-
schilderte Vorgehen erreichen. Hat man eine feste Farbe, so
reibe man dieselbe nicht wie herkömmlich direkt im Tuschnapf
ab, sondern auf dem Finger, und übertrage dann erst die ab-
geriebene Farbe von diesem in den Napf. Da bei längerm Stehen
der flüssigen Farbe sich die im Wasser oft nur suspendierten
Farbteilchen als Körner zu Boden setzen, gebrauche man immer
die Vorsicht, beim Aufnehmen der Farbe mit Hilfe der Pipette
die Spitze der letzteren nicht zu tief unterzutauchen. Ist jedoch
die Estompe trotz aller aufgewendeten Vorsicht verstopft, so
schreite man nicht gleich dazu, die Estompe auseinander-
zunehmen, wodurch man ja sicher zum Ziele gelangt, aber die
Gefahr mit in Kauf nimmt, den überaus feinen Mechanismus
des Apparates zu verletzen, sondern suche dem Schaden da-
durch abzuhelfen, daß man die Estompe einige Zeit in Wasser
taucht und versucht, die Luft hindurchzuleiten. Da die Ver-
stopfung bei sorgsamer Behandlung des Apparates in den meisten
Fällen auf verdickte Farbe zurückzuführen, diese aber in
Wasser löslich ist, wird sehr bald der Druck der Luft in der
Estompe zur Beseitigung des Hindernisses führen, Aber nicht
allein im Falle einer Verstopfung schlage man den soeben emp-
fohlenen Weg der Reinigung ein, sondern gewöhne sich daran,
am Schlusse der Tagesarbeit sowohl wie bei Beginn derselben
durch die in reines Wasser getauchte Estompe den Luftstrom
hindurchgehen zu lassen, durch welch kleine Mühe die Ge-
währ einer fortschreitend ungehinderten Arbeit wesentlich
verstärkt wird.