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Mechanische Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

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Mechanische Retusche. 
Kappe oder eine Erneuerung des Gummiringes Abhilfe von 
diesem Übelstande. Den Gummidichtungsring kann man sich 
leicht dadurch herstellen, daß man von dem vorhandenen 
Gummischlauch eine feine Scheibe abschneidet. Bei dem An- 
kauf von Gummischlauch sehe man immer auf genügende Dick- 
wandigkeit desselben und ziehe den im Handels befindlichen 
schwarzen Gummischlauch jedem anderen vor. 
Bei der Bearbeitung von Vergrößerungen auf Bromsilber- 
gelatinepapier suche man bei Hervorbringung tieferer Töne 
diese entweder gleich zu treffen, oder aber arbeite auf derselben 
Fläche in größeren Zeitintervallen, lasse also die vorhergehende 
Farbschicht trocknen, bevor man mit einer neuen darüber 
geht. Geschieht dieses nicht, d. h., läßt man den Strahl der 
Estompe zu lange auf einen Punkt wirken, so fließt die Farbe 
in Tropfen zusammen. Dieser Übelstand macht sich auch be- 
sonders bemerkbar bei dem Decken mit Deckweiß, wie es in 
photomechanischen Anstalten bei der Herrichtung von Bildern 
zur autotypischen Aufnahme üblich ist. In diesem Falle ist 
es gut, nach geschehenem erstmaligen Decken das Bild kräftig 
zu erwärmen oder gar dasselbe während der ganzen Operation 
auf einer erwärmten Eisenplatte liegen zu lassen, um ein 
schnelles Antrocknen der Farbe zu erzielen. Letztere Regel 
gilt vornehmlich für Bilder auf glänzender Oberfläche, Albu- 
min- und noch mehr Zelloidinbilder., 
Zum Schlusse erübrigt es noch, einige Worte über die an- 
zuwendenden Farben zu sagen. 
Die Firma Günther Wagner in Hannover verkauft 
eigens für die Estompe präparierte Farben, sowohl zur ein- 
farbigen Retusche, wie zur Kolorierung von Photographien, 
unter denen auch, um den Charakter der Bilder zu wahren, die 
schon im Kapitel über Positivretusche erwähnten Eiweißfarben 
sich befinden. 
Will man nun eine dieser Farben oder irgendeine andere 
verwenden, So gilt hier noch mehr, als bei der Positivretusche, 
wo wir schon das Anreiben der Farben behandelten, die Be-
	        
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