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Die Positiv-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

Retusche auf Bromsilbergelatinepapier. 
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Graphit geschieht, wobei es dem Geschmack überlassen bleibt, 
möglichst gefällige Formen (Wolken usw.) auszuwählen. Das 
Anreiben geschieht in folgender Weise: Der Hintergrund wird 
zuerst mit fein pulverisiertem Bimsstein möglichst gleichmäßig 
abgerieben und kann dieses sehr gut mit der trockenen 
Handfläche geschehen; bei leichteren Gründen 
geschieht dieses Anreiben am besten mit einem 
Wattebausch. Ist jede Spur des noch an- 
hängenden Bimssteins durch Abstauben ent- 
fernt, so trägt man nun den Graphit mit Hilfe 
eines Wattebausches möglichst gleichmäßig auf 
und verreibt denselben gut. Nun gilt es zu 
den dunklen Schattenpartien im Kopfe ein 
Gegengewicht zu schaffen, welches man am 
besten dadurch erreicht, daß man durch noch 
größere Tiefen im Rock die Tiefen des Kopfes 
zu übertreffen sucht. — Das geeignetste Mittel 
hierzu ist die Kreide, und zwar Hardtmuths 
Kreide in Holz No. weich. (Dieses ist die offi- 
zielle Bezeichnung.) 
Man spitzt die Kreide wie nebenstehende 
Fig. 15 zeigt an, so daß je nach Bedarf in fei- 
nen und zarten sowie in breiten, weichen und 
kräftigen Strichen die Zeichnung in Schraffier- 
manier hergestellt werden kann. Der Strich- 
charakter wird dieser Zeichnung durch Ver- 
reibung mit der Estompe genommen, so daß 
statt der Striche nur ein feinkörniger Ton übrig 
bleibt. Sodann schreite man zum Überlegen des Rockes mit 
flüssiger Farbe, als welche chinesische Tusche und Neutral- 
tinte verwandt wird, mit der Maßgabe, daß das erste Über- 
legen mit sehr dünner Farbe bewirkt wird. Ist dieses ge- 
schehen, so erfolgt nach oberflächlichem Trocknen das zweite 
Überlegen mit etwas stärkerer Farbe usf., bis die gewünschte 
Bildstimmung erreicht ist. 
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