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Die Positiv-Retusche

Full text: Anleitung zur photographischen Retusche / Schultz-Hencke, Dankmar (Public Domain)

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Die Positiv-Retusche. 
Unvollkommenheiten, so auch die Kreide. Sie markiert sich 
hauptsächlich in einem rauhen Aussehen, mitbedingt durch das 
rauhere Papier, welches die Kreide im gewissen Grade braucht, 
um gleichmäßig abzugeben, 
Diese Unvollkommenheiten des Materials blieben nicht 
ohne Einfluß auf die Manier; es wurde eine gewisse Derbheit 
im Aussehen des Bildes, als zur Kreidemanier gehörig, mit in 
den Kauf genom- 
men. Wird nun die- 
ser mehr oder we- 
niger derbe Vortrag, 
je nach der Rauheit 
des Papiers, zum 
Ruhigmachen der 
Flächen sowie zur 
Ergänzung und Mo- 
dulation derFormen 
gleichmäßig durch- 
geführt, so daß das 
Ganze einen harmo- 
nischen Eindruck 
macht, so haben wir 
auch diesem Mate- 
rial, daß im übrigen soviel Bequemes mit sich bringt, die 
beste Seite abgewonnen. 
Das gleichmäßige, mehr oder weniger rauhe Aussehen 
einer solchen Kreidearbeit wird, wie schon oben erwähnt, 
„Korn‘“ genannt, und man spricht von zartem und grobem 
Korn. 
Fig. ı 
Wie sehr dieses körnige Aussehen eines Kreidebildes seine 
Berechtigung hat, wird vom Fachmann am meisten gewürdigt, 
aber er wird auch der erste sein, welcher in dem Streben nach 
Korn kein Verdienst sieht, wissend, daß nur die Unvollkommen- 
heit des Materials das „Korn‘‘ entstehen ließ; er wird der letzte 
sein, welcher die Güte des Bildes nach dem Korn beurteilt.
	        
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