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Stille Winkel in Berlin.
Rohheit ausgetobt hatte, nahm seinen Sorgenzug um
den Mund herum mit ins Grab.
Vor der Spiegelscheibe drängten sich Beschauer —
ein Droschkenkutscher, ein Maurer, ein Dienst-—
mädchen, einige Kinder, eine Dame mit einem Feder—
hut, ein Herr mit Lackstiefeln, ein Briefträger.
Sie wagten nicht laut zu reden, flüsterten,
flüsterten — ängstlich vor der Regungslosigkeit der
beiden hinter der Scheibe.
Und als sie lange genug hingesehen hatten, gingen
sie geräuschlos hinaus, mit Ausnahme der Kinder.
Die brabbelten und schwatzten über die neuen
Schuhe der toten Frau.
Februar 1908.
—e*