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Full text: Das Königliche Wilhelms-Gymnasium in den Jahren 1858 bis 1908 / Schmiele, Emil (Public Domain)

Stiftungen. 
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festgehalten. Mutterlose Waisen werden stärker berücksichtigt, 
wenn auch in den Satzungen von 1904 $ 13 die Quote für eine 
solche Waise gegen früher etwas herabgesetzt ist, bei zwei und 
mehr hat der Satz dafür eine Erhöhung erfahren, 
Die Verwaltung liegt in den Händen des Vorstandes, der 
aus dem Direktor, dem Kassenführer und einem Beisitzer be- 
steht. Ihm tritt zur Entlastung des Kassenführers, zur Erledigung 
der Wahlen, zur Änderung der Satzungen u. a. die Haupt- 
versammlung im Mai zur Seite. Die Bestimmungen darüber sind 
in den Satzungen von 1904 ($ 16—28) gegen früher schärfer 
gefaßt und mit den neueren gesetzlichen Bestimmungen in Ein- 
klang gebracht. 
Satzungsänderungen können mit %/, Majorität beschlossen 
werden, bedürfen aber der Genehmigung der Aufsichtsbehörde. 
Die in den $$ 17 und 26 der neuesten Satzungen erwähnten 
Strafgelder lieferten keine nennenswerten Einnahmen. 
Die Stiftung unterstand bis 1902 der Aufsicht des Kgl. 
Provinzial-Schulkollegiums, seitdem der des Polizeipräsidenten. 
In neuester Zeit ist die erstgenannte Behörde wieder in die 
alten Rechte eingetreten. ?) 
Für eine Unterstützung von Witwen und Waisen der Lehrer 
der Anstalt kommt noch in Betracht die Spillecke-Wiese-Stiftung, 
Sie gehört zwar nicht zu den Stiftungen des Kgl. Wilhelms- 
Gymnasiums, aber dieses nimmt an dem Genuß teil. Der Be- 
gründer der Stiftung, der um die Entwicklung des höheren 
Unterrichtswesens hochverdiente Wirkl. Geh. Rat Dr. Ludwig 
Wiese, bestimmte in seinem Testamente (+ 1900) ein Kapital von 
240000 Mark dazu, aus dessen Zinsertrag den Witwen und 
hinterbliebenen Töchtern von Direktoren und Lehrern von 
12 höheren Unterrichtsanstalten unseres Staates, zu denen er in 
näheren Beziehungen gestanden hatte, Unterstützungen zu ge- 
währen. Zu diesen zwölf Ansfalten gehört auch die unsrige, zu 
der Geheimrat Wiese bis zu seinem Austritt aus dem Staats- 
dienste (M. 1875) in den engsten Beziehungen stand nnd an deren 
Begründung und Entwicklung er den hervorragendsten Anteil 
hatte. In zwei Fällen hat seine hochherzige Stiftung auch an 
1) Der vorstehende Bericht über die Wilhelm-Stiftung ist von Herrn Pro- 
fessor M. Schlegel verfaßt.
	        
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