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Leitung: von Gymnasien im Osten und Westen der Monarchie
durch das ehrende Vertrauen der Behörde an diese Stelle be-
rufen wurde,
Die Anstalt, wie er sie vorfand, war jedoch nicht mehr der
Frequenz nach die der achtziger Jahre, wenn auch die Zahl der
Klassen nicht gemindert war. Gerade das Emporsteigen unseres
Staates, unserer Stadt, das seinerzeit die Gründung des Pro-
oymnasiums in der Bellevnestraße veranlaßt hatte, das die
Schülerzahl in so überraschender Weise hatte anwachsen lassen.
bewirkte auch deren Rückgang. Es folgte die Gründung neuer
Gymnasien seitens der Stadt Berlin, des Askanischen Gymnasiums,
des Falk-Realeymnasiums, das Näüherrücken des Französischen,
die Verlegung des Joachimsthalschen Gymnasiums in den Westen,
das Aufblühen der Vororte. die ihrerseits neue Anstalten schufen
oder erhielten, die Begründung des Prinz Heinrichs-Gymnasiums,
des Luisengymnasiums, der Gymnasien in Steglitz, Groß-Lichter-
folde, Friecdenan und Zehlendorf — sämtlich Gebiete, aus denen
früher dem Wilhelms-Gymnasium Schüler zuströmten. Endlich
einge auch mit dem Viertel vor dem Potsdamer Tor, der Bellovue-
straße selbst eine gewaltige Veränderung vor sich: anfangs stille
Vorstadt- ımd Gartenstraßen, durchflutet sic jetzt der mächlige
Strom evoßstädtischen Lebens, anstatt der Villen erheben sich
jetzt gowaltige nene Bauten für Handel und Gewerbe, So ist
denn nicht nur die Schülerzahl vermindert, sondern auch die
Kreise, aus denen die Schüler stammen, sind zum Teil andere
geworden als in den ersten ‚Jahrzehnten, wie ein Blick in die
Abiturientenlisten beweist.
Immer aber ist das Bewnßtsein in Lehrern und Schülern
lebendie geblieben, immer wieder rult es ihnen der „Wilhelms-
tag“ ins Gedächtnis zurück, daß ihnen die Begründung der
Anstalt durch den erlanchten Herrscher, die erhebende Zeit der
Gründung; die Huld, die der große Kaiser ihr so oft erwiesen,
die Pflicht auferlegt, im kleinen dem Beispiel. den Tugenden
nachzueifern, die den Fürsten, dessen Namen dio Anstalt
trägt, dessen Bild ihre Aula schmückt, zum Stolz und zur
Freude unseres Volkes vemacht haben. Wie aus dem Wilhelms-