Vorwort.
Von verschiedenen Seiten wurde mir der dringende Wunsch aus-
gesprochen, die Vorträge, die ich im Februar 1907 in Berlin ge-
halten, durch den Druck einem weiteren Publikum zugänglich zu
machen und zugleich einen Bericht über den Diskussionsabend, der
jenen Vorträgen folgte, beizufügen. Dieser Wunsch, dem ich hier-
mit nachkomme, ist um so mehr berechtigt, als auch in Berlin selbst
nur ein Teil des Publikums, welches jene Vorträge zu hören wünschte,
denselben tatsächlich hatte beiwohnen können; denn schon fast acht
Tage vor dem ersten Vortrage waren sämtliche Karten ausverkauft.
Es ist zwar unterdessen eine kleine Schrift von Herrn Dr Bur-
dinski erschienen, betitelt: «Der Kampf um die Weltanschauung in
Berlin. Ausführlicher Bericht über die Vorträge des Jesuitenpaters
Wasmann und den Diskussionsabend mit kritischen Bemerkungen.»
Wer aber in dieser Schrift eine ausführliche und objektive Wieder-
gabe meiner Vorträge sucht, sieht sich getäuscht. Das nämliche gilt
in erhöhtem Maße von Burdinskis Bericht über den Diskussionsabend.
Seine Schrift ist eine oberflächliche Tendenzschrift vom Parteistand-
punkt der « Vossischen Zeitung» !. Dem Bedürfnisse weiterer Kreise,
sich über meine Berliner Vorträge und über den Diskussionsabend
in wahrheitsgetreuer Weise zu orientieren, ist durch jene Publi-
kation nicht abgeholfen; im Gegenteil, dasselbe ist nur um so dring-
licher geworden 2,
v Den Beweis hierfür siehe in der «Germania» Nr 79 80 8_ vom 7. bis 10. April
1907: «Der Kampf um die Weltanschauung in Berlin», wo Burdinskis Schrift kritisch
besprochen ist. Ich habe daher keine Veranlassung, hier nochmals auf jene Schrift
»inzugehen.
2? Auf Ersuchen der Redaktion der «Umschau» (Frankfurt a. M.) gab ich in
Nr 14 u. 15 dieser Zeitschrift ein kurzes Autoreferat über den Inhalt meiner Ber-
iner Vorträge. Die Redaktion der «Umschau» hat kürzlich in einer Reihe von
Jleutschen Zeitungen auf dieses Referat hingewiesen als auf die erste Publikation jener
Vorträge durch den Autor selbst. Bei aller Anerkennung für das Entgegenkommen
jer Redaktion muß ich hier jedoch ausdrücklich bemerken, daß jenes kurze Referat
keineswegs als «authentische Publikation» meiner Vorträge an-
zusehen ist, zumal das Manuskript meines Referates nicht wörtlich zum Abdruck