Berlin in den ersten Märzwochen.
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tierte,.) und wobei sich eine Masse von 2000 bis 3000
Menschen versammelt haben mochten. Um sich über dieses
Treiben, welchem die Polizei ebenso wie dem SZuströmen
von fremden Aufwieglern keine Hindernisse entgegensetzte,
Nachricht zu verschaffen, wurden von Zeit zu Zeit Uundschafter
(in Zivil) nach dem Tiergarten geschickt, welche auch die
gehaltenen aufrührerischen Reden mit anhörten und selbst
die Personen namhaft machten.
Um 211 Uhr nachts begleitete ich den General Ditfurth
und v. Prittwitz zuerst zum Prinzen von Preußen und dann
mit dem Prinzen zum Könige auf das Schloß. Se. Majestät
sollte bestimmt werden, Maßregeln zu genehmigen, um diesen
Versammlungen entgegen zu treten. Es wurde daher be—
schlossen, die Redner unter den Zelten zu arretieren, die
Schloßwache zu verstärken und das Zeughaus zu besetzen.
Diese Arretierung, welche auch bereits durch den Minister
Bodelschwingh?) verfügt war, unterblieb aber, weil der
Polizei⸗Präsident v. Minutoli sich derselben widersetzte.8)
Auch an diesem Tage hatte eine Sitzung der Stadt—
verordneten stattgefunden und über Volksbewaffnung
debattiert.
1) Vielmehr beschloß die Versammlung die am 7. votierte Adresse
(. oben) durch die Stadtverordneten dem König überreichen zu lassen.
Das ursprüngliche Tagebuch hat die Zahl 1500, die „Spenersche
Zeitung“ „über 2000“.
2) Minister des Innern.
e) Nach Minutolis Erinnerungen (Preuß. Jahrb. Bd. 110 S. 283)
hat Bodelschwingh „aus eigener Veranlassung“ den früher erteilten
Verhaftsbefehl zurückgenommen. In dem urspr. Tagebuche Walder⸗
sees ist nur von den militärischen Maßnahmen, nicht von der Arre⸗
tierung die Rede.