2
20enr
Berlin in den ersten Märzwochen.
2240
General entsendete mich daher als Gouvernements⸗Edjutant
nach dem Schlosse, um vom Könige die Parole zu empfangen.
Der General v. Schack war an diesem Tage da, seine Ankunft
zu melden.)
EAm Ebend fand im Lokal der Singakademie ein wissen⸗
schaftlicher Vortrag vom Professor Gneist über die Duelle
statt.)) Bei Beendigung dieser Vorlesung verbreitet sich das
Gerücht der Hhamburger Bewegungen.)
Am 5. und 6. wurden von den Generalen v. Ditfurth
und v. Prittwitz die zu treffenden militärischen Maßregeln
bei etwa entstehenden Unruhen beraten.
Der König entließ am 6. die vereinigten ständischen
Ausschüsse mit einer Ansprache und gab dem Landtage
Berliner Revolutionschronik Bd. J. S. 83). Müffling hatte bei seiner
Ernennung zum Gouverneur darauf bestanden, daß dieser als die
höchste Militärbehörde in Berlin anerkannt werde (Allg. Deutsche
Biographie Bd. 22 S. 453). Die oben im Text erwähnte Ordre
übertrug dem Generalleutnant v. Prittwitz ( Kommandeur der Garde—
Infanterie) die selbständige Ausführung der von dem Kommandanten
ausgehenden Maßnahmen. Da Ditfurth darauf ein Abschiedsgesuch
einreichte, erläuterte der König die Ordre dahin, daß jene Selbständig⸗
keit sich auf das Verhältnis Prittwitz' zu dem Generalkommando des
Gardekorps beziehe, das durch die Ordre von 1838 festgestellte Ver⸗
hältnis zum Kommandanten aber unangetastet bleibe (vgl. Preußische
Jahrbücher Bd. 110, S. 272).
1) Kommandeur der 8. Inf. Brigade. Über seine Sendung ogl.
Rachfahl, Deutschland, König Friedrich Wilhelm IV. u. die Berliner
Märzrevolution S. 78.
2) In dem 1841 von Friedrich v. Raumer begründeten „Wissen⸗
schaftlichen Verein“.
9) In Hamburg hatten am Abend des 3. Tumulte stattge⸗
funden.