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Das Wichtigste aus der Geschichte Charlottenburgs!

Full text: Willkommen in Charlottenburg! (Public Domain)

hier aus zu Schiffe nach dem Schlosse Monbijou zu 
führen. 
Anfangs Oktober 1723 war der Schwiegervater Frie- 
drich Wilhelms, der König Georg I. von England in 
Charlottenburg als Gast, die glänzendsten Festtage erlebte 
aber das Schloss unter Friedrich Wilhelm [I., als der König 
August von Polen mit seinem Thronfolger im Mai und 
Juni den Besuch erwiderte, den Friedrich Wilhelm mil 
seinem ältesten Sohne zu Anfang des Jahres dem säch- 
sischen Hofe abgestattet hatte. 
Friedrich Wilhelm war, im Gegensatz zu seiner Mutter, 
der Kunst und Wissenschait wenig ergeben. Er war 
passionierter Jäger und Soldat und deshalb zog er es vor, 
statt im Schloss Charlottenburg, dem „Heim der Musen 
und Grazien“, in Wusterhausen zu residieren, dessen Park 
Kür Jagden geeignet war und wo er ganz seinen waid- 
männischen Freuden leben konnte. 
Friedrich Wilhelms Sohn, König Friedrich der Grosse, 
aber hatte von seiner Grossmutter die schöngeistigen 
Neigungen geerbt, ihm war das rauhe Wesen seines Vaters 
und dessen Lebensauffassung schon als Kronprinz gründlich 
zuwider und als er zur Regierung kam, verwarf er den 
Landsitz, den sein Vater zu Ehren gebracht hatte und 
wählte Charlottenburg zum Aufenthalt. 
Während der letzten Regierungsjahre Friedrich Wil- 
helms war Charlottenburg arg zurückgegangen, da ja der 
König sich sogar kurz vor seinem Tode stark mit der 
Absicht trug, Charlottenburg zu einem Dorife zu machen 
und die Bürger nach Berlin zu übersiedeln, so blühte es, 
als der junge König Friedrich es zu seiner Residenz erkor, 
jäh und unerwartet zu neuem Glanze auf. „Alle Gasthöfe“, 
so berichtet der Freiherr von Bielfeld, der zusammen mit 
dem jüngsten Münchow, von Ruppin nach der neuen Re- 
sidenz beschieden, am 5. Juni 1740 nachts in Charlotten- 
burg eintraf, „ja sogar alle Schenken waren so mit Fremden 
jeden Standes überfüllt, dass ich nur mit Mühe notdürftig 
Dach und Fach erhielt. Die Gastwirte waren nicht mit 
dem Geringsten versehen, als der neue König unvermutet 
seine Residenz daselbst aufschlug. Hohe und Niedere 
drängten sich von allerı Seiten an den neuen Herrscher,
	        
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