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Das Wichtigste aus der Geschichte Charlottenburgs!

Full text: Willkommen in Charlottenburg! (Public Domain)

Am 30. April bestellte der König den Magistrat. 
Bürgermeister wurden der Kronprinz Friedrich 
Wilhelm und Markgraf Albrecht Friedrich von 
Schwedt, der Lieblingsschwager der verstorbenen Königin. 
Ausserdem wurden acht Ratsherren aus den Reihen der 
Hof- und Staatsbeamten ernannt und kaum hatte Friedrich 
die Stadt Charlottenburg „mit einem besonderen illustren 
Magistrat besetzt“, als er sich unverzüglich daran machte, 
die Stadt durch Neubauten zu vergrössern. 
Lützenburg lag auf dem linken Ufer eines aus dem 
Lützensee in die Spree fliessenden Gewässers und hatte 
beim Tode Sophie Charlottens ausser der Schlossstrasse 
nur eine Parallelstrasse, die Orangenstrasse und zwei Quer- 
strassen, die Jäger- und Scharrenstrasse. Anfang Mai 1705 
erhielten aber alle Hofbeamten den Befehl des Königs, sich 
auf dem rechten Ufer des Grabens anzubauen „längs der 
grossen Strasse von Charlottenburg, d. h. dem Schloss- 
bezirk bis an den Tiergarten“. Damit wurde die Haupt- 
strasse der neuen Stadt, die Berliner Strasse, geschaffen. 
Der Sohn Friedrichs, Friedrich Wilhelm I., hatte dann 
getreu den testamentarischen Anweisungen seines ver- 
storbenen Vaters den Weiterbau von Schloss und Stadt 
Charlottenburg bereitwilligst in die Hand genommen, es 
stellte sich aber bald die Notwendigkeit heraus, die „vor- 
läufige und ausserordentliche Verfassung“, die Friedrich 1. 
der Stadt gegeben hatte, durch eine dauernde und ordent- 
liche zu ersetzen. Auf Vorschlag des bisherigen „erlauchten“ 
Magistrates wurden demgemäss zum „dirigierenden Bürger- 
meister“ Daniel Friedrich Habichhorst bestellt und 
als zweiter Bürgermeister und Kämmerer trat Johann 
Heinrich Pramann ins Amt. Der erstere war von Beruf 
Brauereibesitzer und Weinhändler und der letztere Accise- 
einnehmer, welche Stellung er auch neben den neuen 
städtischen Ämtern beibehielt. 
Die Funktionen des ersten Bürgermeisters sollten darin 
bestehen, dass er die Stadt nach aussen hin vertrat, das 
Stadtsiegel bewahrte und Aufsicht über Kirche, Schule und 
Armenpilege führte, die des zweiten darin, dass er Polizei 
ausübte und insbesondere die Versorgung der Stadt mit
	        
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