Path:
Das Wichtigste aus der Geschichte Charlottenburgs!

Full text: Willkommen in Charlottenburg! (Public Domain)

war zum grössten Teil aufgehoben. In Lützenburg war 
auch der Philosoph Leibnitz, ein Freund der Kurfürstin, 
fast täglicher Gast und im Schlosse Lützenburg wurde 
auf Grund von eifrigen Besprechungen zwischen der Kur- 
fürstin und Leibnitz die Stiftungsurkunde der „Sozietät“ 
der Wissenschaften vom Kurfürsten am 11, Juli 1700 voll- 
zogen, aus der „Sozietät“ entwickelte sich dann unsere 
„Akademie der Wissenschalten“. 
Schloss Lützenburg wurde bald ein zweites Versailles. 
Ein Fest folgte dem andern und die Kurfürstin Sophie 
Charlotte nannte bald ihr neues Schloss scherzhaft: „Lusten- 
burg.“ Es galt für eine ganz besondere Ehre, nach 
Lützenburg eingeladen zu werden und jeder drängte sich 
dazu. Aber bald hatte man erkannt, dass das Schloss 
zu klein war für die dort befindliche Hofhaltung, zumal 
bei den grossen Festen, die dart gefeiert wurden; und so 
wurden Pläne zu-durchgreifenden Erweiterungen entworfen. 
Diese neuen Pläne lieferte Eosander von Göthe, sie 
wurden gutgeheissen und ausgeführt, aus dem kleinen 
Schlosse wurde ein imposantes Gebäude, dessen Bau im 
Jahre 1704 begonnen und 1707 vollendet wurde. 
Die kunstsinnige Kurfürstin Sophie Charlotte erlebte 
aber die gänzliche Fertigstellung ihres Lieblingsschlosses 
nicht mehr, denn sie starb am 1. Februar 1705 in Hannover 
bei ihrer Mutter an einer Halskrankheit. 
Von Sophie Charlotte waren die Musen und die 
Grazien in die Stadt gerufen worden und das Tor, durch 
das sie einzogen, war Schloss Lützenburg. Ihr trauernder 
Gemahl, der mittlerweile den Kurfürstenhut mit der Königs- 
krone vertauscht hatte, mied jedoch das Schloss zwei 
Monate lang und dann gab er, als er es am 1. April 1705 
wieder betrat, den Befehl, Schloss und Schlossbezirk 
Lützenburg fortan Charlottenburg zu nennen. 
Der Ort erhielt zugleich Stadtgerechtigkeit und der 
Gebrauch des alten Namens Lützenburg wurde bei Strafe 
von 16 Groschen verboten, wodurch der Markgraf Albrecht 
in den ersten Apriltagen beträchtliche Einnahmen erzielte, 
indem er bei jedem Fall der Uebertretung die 16 Groschen 
zum Besten der Invaliden mit unnachsichtiger Strenge 
eintrieb.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.