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Das Wichtigste aus der Geschichte Charlottenburgs!

Full text: Willkommen in Charlottenburg! (Public Domain)

Kompagnie Infanterie den Eichwald und das Gesträuch „ab- 
räumten“ und unter Beihilfe von 100 Arbeitsleuten die Alleen 
durchschlugen. In den folgenden beiden Jahren wurde noch 
eine Kompagnie Soldaten hinzugezogen und für die Park- 
anlagen verschrieb sich die Kurfürstin einen Gärtner aus 
Paris, die Entwürfe zum Schlosse selbst lieferte der grosse 
Baumeister Schlüter, Die Pläne dıeses Architekten be- 
zogen sich nach dem Wunsche seiner hohen Bauherrin 
auf ein Lustschloss im Stile eines Landhauses; aber mittler- 
weile hatte die Kurfürstin den Entschluss gefasst, neben 
dem Schloss eine Stadt zu gründen und deshalb wurden 
die ursprünglichen Pläne zu Gunsten solcher verworfen, 
die eine grössere Villa darstellten. Im Jahre 1698 war die 
Lützenburg vollendet und am 11, Juli 1699, am 43. Geburts- 
tag des Kurfürsten, wurde sie durch. ein glänzendes Fest 
eingeweiht. 
Im Bestreben, eine Stadt zu begründen, vergab die Kur- 
fürstin dann nach und nach die grosse, vom Schloss nach 
Süden führende Allee zu Niederlassungen, wodurch daselbst 
rasch eine Strasse, die heutige Schlossstrasse entstand. 
Um Gewerbetreibende und Handwerker zur Nieder- 
lassung zu bewegen, verfuhr Sophie Charlotte so, wie sie 
es früher in Berlin getan hatte, wo sie Grund und Boden 
bei Monbijou an Bürger vergeben hatte, die dafür nur eine 
ganz geringe Abgabe entrichteten. 
Endlich hatte die Kurfürstin auch für ein Wirtshaus 
in Lützenburg Sorge getragen, indem sie dem Kannegiesser 
und Gastwirt Peter Sauerwald ein Grundstück auf der 
linken Seite der Schlossstrasse mit der Bestimmung über- 
wies, dass er ein „tüchtiges zur Wirtschaft wohl aptiertes 
Haus nebst Stallungen und Remisen darauf baute, Zimmer 
mit Betten und Möbeln für den Empfang von solchen, die 
dort über Nacht bleiben wollten, einrichtete, auch einen 
Vorrat von Esswaren, einheimischen und fremden Bieren 
und Weinen hielt.“ 
Sophie Charlotte fühlte sich in Lützenburg ausser- 
ordentlich wohl. In dem Stilleben des Schlosses und des 
Parkes konnte sie sich ganz ohne den Zwang der Hof- 
etikette bewegen, die Damen: des Hofes duriten in Lützen- 
burg in einfacher Kleidung erscheinen und das Ceremoniell
	        
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