Das Wichfigste aus der Geschichte
Charloftenburags!
Ein Weltreisender von Ruf hatte den Ausspruch
getan: „Die schönsten Strassen von Berlin sind in
Charlottenburg!“
So schmeichelhaft dieses Wort für die Stadt Charlotten-
burg ist, so deutlich zeigt es aber auch, dass man gewöhn-
lich Charlottenburg als einen Anhängsel Berlins zu betrachten
geneigt ist und gar nicht weiss, dass Charlottenburg
ein blühendes Gemeinwesen für sich bildet und mit
Berlin wohl verwachsen, aber nicht zusammengehörig ist.
Der Berliner selbst weiss am allerwenigsten von seiner
Nachbarstadt Charlottenburg, zum mindesten kennt er nicht
ihre Grenzen, weiss nicht wo Berlin „aufhört“ und Char-
lottenburg „anfängt“.
Fragt man einen Berliner nach Charlottenburg, so wird
einem zumeist die Antwort zu Teil: „Charlottenburg liegt
hinter dem Tiergarten. Da draussen ist ein Schloss und
im Parke dieses Schlosses liegt das Mausoleum Kaiser
Wilhelms und der Königin Luise. Dann ist noch die
technische Hochschule in Charlottenburg“.
Mehr weiss der Durchschnittsberliner nicht von Char-
lottenburg zu sagen. Vielleicht, dass ein alter Berliner
sich erinnert, dass Charlottenburg seiner vielen Güter und
Landhäuser wegen damals ein „ländlicher Aufenthalt“ ge-
nannt wurde und er es daher noch heute nach altem Brauch
„Charlottendori“ oder berlinisiert: „Schlorrendorf“ nennt;
oder ein anderer Berliner Witzbold denkt daran, dass wegen
des Charlottenburger Pferdemarktes und der Pfierderennen
dereinst das Verschen im Umlauf war:
„Spandauer Wind,
Berliner Kind,
Charlottenburger Pierd
Ist allweil nichts wert!“
aber im allgemeinen ist die Kenntnis der Berliner von
Charlottenburg ausserordentlich mangelhaft und das ist zu